Adolf Wachsmuth
Quick Facts
Biography
Klaus Heinrich Adolf Wachsmuth (* 10. Mai 1827 in Neuhaus/Elbe; † 13. April 1865 in Dorpat, heute Tartu) war ein deutscher Arzt.
Leben
Wachsmuth war der Sohn des Kantors und Lehrers Otto Wachsmuth (1795–1864) und dessen Frau Auguste Amalie (1806–1848). Er studierte von 1846 bis 1849 an der Universität Göttingen Medizin. Er wurde am 15. August 1849 in Göttingen promoviert. Anschließend folgte ein Studienaufenthalt in Berlin. Im Herbst 1850 kehrte Wachsmuth nach Göttingen zurück, wo er eine Assistentenstelle bei Conrad Heinrich Fuchs innehatte. 1852 habilitierte er sich und leitete nach Fuchs’ Tod von 1855 bis 1856 die Medizinische Klinik. Sein Nachfolger wurde Karl Ewald Hasse. Wachsmuth begann hingegen, sich mit Psychiatrie zu beschäftigen, eine Disziplin, für die es in Göttingen noch keine Klinik gab. Bemühungen um die Einrichtung einer solchen Einrichtung zerschlugen sich bald, so dass Wachsmuth 1860 einem Ruf an die Universität Dorpat folgte. Dort trat er die Nachfolge von Paul Uhle an, der nach Jena gewechselt war. 1865 starb Wachsmuth an der Tuberkulose.
Das Hauptwerk Wachsmuths ist die Monographie Allgemeine Pathologie der Seele, in dem er sich für die Ausweitung pathologischer Konzepte auf die Psyche ausspricht. Er unterteilt psychische Erkrankungen dabei in Krankheiten des Gemüts, in Sinnestäuschungen, Wahnsinn und psychische Schwächezustände.
Adolf Wachsmuth heiratete 1860 Bertha Murray (1838–1906). Das Paar hatte einen Sohn.
Veröffentlichungen
- Die Cholera in Gieboldehausen im Juli u. August 1850: Nebst einigen nachträgl. Notizen über die Cholera in Eisdorf u. im Göttinger Acad. Hospitale sowie über die Behandlung der Cholera im Allgemeinen. 1851. (Dissertation)
- Zur Theorie der sogenannten consonirenden Auscultationserscheinungen, 1856. doi:10.1007/BF01922896
- Allgemeine Pathologie der Seele, Meidinger, 1859.
- Heus und Enterotomie, 1862. doi:10.1007/BF01878249
- Ein Fall von Diabetes insipidus, 1863. doi:10.1007/BF01930972
- Über progressive Bulbär-Paralyse (Bulbus medullae) und die Diplegia facialis, E.J. Karow, 1864.
Literatur
- Ludwig Stieda: Wachsmuth, Adolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 421–423.