Siegbert Schefke

German journalist
The basics

Quick Facts

IntroGerman journalist
PlacesGermany
isJournalist
Work fieldJournalism
Gender
Male
Birth21 February 1959, Eberswalde, Germany
Age65 years
Star signPisces
Awards
Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany 
The details

Biography

Siegbert Schefke (* 21. Februar 1959 in Eberswalde) ist ein deutscher Journalist. Bekannt wurde er dadurch, dass er während der Friedlichen Revolution von der Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig heimlich Filmaufnahmen machte, die er den Medien im Westen zuspielte.

Werdegang

Der Sohn eines Maurers machte eine Lehre zum Baufacharbeiter mit Abitur und studierte nach dem Grundwehrdienst bei der NVA an der Hochschule für Bauwesen Cottbus. Ab 1985 arbeitete er in Ost-Berlin als Bauleiter für Neubausanierung. 1986 begann er sich in Friedens- und Umweltkreisen zu engagieren; er war einer der Mitbegründer der Umwelt-Bibliothek in der Berliner Zionsgemeinde. Als Fotograf, Kameramann und Reporter arbeitete er ab 1987 freiberuflich für verschiedene Fernsehmagazine wie das ARD-Magazin „Kontraste“ und bundesdeutsche Zeitungen. Er dokumentierte Umweltzerstörung und den Verfall der historischen Städte in der DDR. Die Stasi gab dem Operativen Vorgang, den sie gegen Schefke führte, den Decknamen „Satan“ und sah wegen seines Engagements einen der gefährlichsten Oppositionellen in ihm, denn seine Fernsehbilder erreichten auch die DDR-Bevölkerung. Gemeinsam mit Aram Radomski filmte er, als Westjournalisten bereits keinen Zugang mehr nach Leipzig erhielten, heimlich während der bis zu diesem Zeitpunkt größten und entscheidenden Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 vom Turm der Reformierten Kirche. Dazu benutzte er eine Kamera, die er vom ausgebürgerten Dissidenten Roland Jahn erhalten hatte. Die Bilder übergab er dem Spiegel-Korrespondenten Ulrich Schwarz; am nächsten Tag sendete die Tagesschau die spektakulären Aufnahmen des „Anfangs vom Ende des SED-Regimes“. Um Schefke und Radomski zu schützen, gab die ARD als Herkunft der Bilder an, sie stammten „von einem italienischen Kamerateam“.

Nach der Friedlichen Revolution unternahm Schefke eine halbjährige Vortragsreise in den Vereinigten Staaten; 1991 wurden er und Radomski mit dem Siebenpfeiffer-Preis ausgezeichnet. Seit 1992 arbeitet Schefke gelegentlich als freier Mitarbeiter beim mdr. 2005 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2009 wurde er gemeinsam mit Aram Radomski und Christoph Wonneberger mit dem Bambi in der Kategorie Stille Helden geehrt. 2014 erhielt Schefke den Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig.

2019 erhielt Schefke ein Dauervisum der USA für sich und seine Familie.

In Hans-Christoph Blumenbergs Doku-Drama „Deutschlandspiel“ (2000) wurde Schefke von Arnd Klawitter dargestellt.

Auszeichnungen

  • 2005: Bundesverdienstkreuz am Bande

Schriften

Literatur

  • Bernd-Rainer BarthSchefke, Siegbert. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Ehrhart Neubert: Geschichte der Opposition in der DDR 1949–1989. Ch. Links Verlag, 1997, ISBN 3-86153-163-1, S. 741, 769, 954, 955, 973.
  • Karl-Heinz Baum: Aram Radomski. In: Ilko-Sascha Kowalczuk, Tom Sello (Hrsg.): Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos. Robert-Havemann-Gesellschaft in Verbindung mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin 2006, ISBN 3-938857-02-1, S. 380–383.
  • Siegbert Schefke – Seine Bilder lassen die Mauer fallen In: Kathrin Höhne, Maren Martell: Meine Freiheit – Geschichten aus Deutschland. Verlag epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-0615-1, S. 14–25.
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