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Biography
Sabine Bartholomeyczik (* 13. April 1944 in Heidelberg) ist eine deutsche Pflegewissenschaftlerin.
Lebenslauf
Zu Beginn ihres beruflichen Werdegangs machte Sabine Bartholomeyczik zunächst ein Pflegepraktikum in einem psychiatrischen Landeskrankenhaus und schloss an dieses Praktikum eine Ausbildung zur Krankenschwester an der Schwesternschule der Universität Heidelberg an. Diesen Beruf übte sie bis zum Anfang der siebziger Jahre in Berlin und Mannheim aus. In Mannheim studierte Bartholomeyczik Sozialwissenschaft und schloss mit dem Diplom ab.
Von 1974 bis 1990 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie des Bundesgesundheitsamtes in Berlin tätig. In dieser Zeit promovierte sie zum Doktor der Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.). Ab 1990 betätigte Bartholomeyczik sich zum einen als freiberufliche Dozentin für Pflegeforschung, zum anderen als Mitarbeiterin des von Monika Krohwinkel aufgebauten Agnes Karll Instituts für Pflegeforschung in Eschborn.
1993 wurde sie zur Professorin für Pflegewissenschaft an der Fachhochschule Frankfurt am Main berufen. Seit 2001 ist sie Professorin und Lehrstuhlinhaberin „Epidemiologie-Pflegewissenschaft“ am Institut für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Fakultät der privaten Universität Witten/Herdecke. Von 2009 bis 2013 war sie Standortsprecherin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Witten.
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte
Während in der Anfangszeit klassische Fragen der Krankenpflege im Vordergrund ihrer Forschung standen, widmete sie sich später insbesondere den speziellen Problemen in der Pflege dementer Patienten.
- Entwicklung von Pflegewissenschaft und Pflegeforschung in Deutschland
- Erfassung Operationalisierung von Pflegebedürftigkeit
- Epidemiologie von Pflegebedürftigkeit
- Pflegediagnostik
- Entwicklung von standardisierten Assessment-Instrumenten und Klassifikationen
- Entwicklung von Qualitätsstandards
- Pflegeberichterstattung im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung
Mitgliedschaften
Sabine Bartholomeyczik war und ist Mitglied verschiedener Gremien auf Landes- und Bundesebene:
- Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (von 1999 bis 2009)
- Mitglied der Sachverständigenkommission für den 4. Altenbericht der Bundesregierung (2000–2002)
- Mitglied der Enquêtekommission NRW zur Zukunft der Pflege (seit 2002)
- Mitglied des Lenkungsausschusses des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (seit 2002)
- Im Ausschuss gesundheitsziele.de bei der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e. V.
- Im Stiftungsrat der Stiftung Pflege
- Im wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) (seit 2001)
- Im International Scientific Advisory Panel of the Annual International Nursing Research Conference des Royal College of Nursing (seit 2001)
- Im Scientific Committee of the Fourth European Conference of ACENDIO (seit 2002)
- In der Fachgruppe Alumni Pflegewissenschaft des Netzwerks Heidelberg Alumni International der Ruprecht Karls Universität Heidelberg (seit Beginn 2014)
Veröffentlichungen
Bartholomeyczik ist Autorin zahlreicher Aufsätze und Artikel. Eine Übersicht über einen Teil ihrer Arbeiten ist hier verfügbar.
- Verantwortung, eine Frage der Professionalität. In: Dr. med. Mabuse. Heft 160, 2006, S. 51–55.
- Es geht nicht um die Farbe des Waschlappens. Standards in der Pflege. In: Dr. med. Mabuse. Heft 154, 2005, S. 20–23.
- Pflegediagnosen - Theoretische Grundlagen. Urban & Fischer, München 2001, ISBN 3-437-26380-3.
- mit anderen: Die Nacht im Krankenhaus aus der Sicht der Pflegenden. Vom Lernprojekt zum Forschungsvorhaben. DBfK, Eschborn 1993, ISBN 3-927944-03-3.
- Rebecca Palm, Martin Dichter (Hrsg.): Pflegewissenschaft in Deutschland. Errungenschaften und Herausforderungen - Festschrift für Sabine Bartholomeyczik. Huber, Bern 2013, ISBN 978-3-456-85248-5.
Literatur
- Birgit Trockel, Irmgard Notthoff, Margret Knäuper (Hrsg.): Who is Who in der Pflege. Deutschland - Schweiz - Österreich. Verlag Hans Huber Bern 1999, ISBN 3-456-83016-5, S. 42–48.
Ehrungen
Bundespräsident Joachim Gauck verlieh Bartholomeyczik das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner überreichte die Urkunde und die Ordensinsignien am 11. Mai 2015.