Robert Heindl

The basics

Quick Facts

PlacesGermany
Gender
Male
Birth24 July 1883, Munich, Upper Bavaria, Bavaria, Germany
Death25 September 1958 (aged 75 years)
The details

Biography

Robert Heindl (* 24. Juli 1883 in München; † 25. September 1958 in Irschenhausen) war ein deutscher Kriminologe und Jurist. Mit seinem Namen ist die weitaus wichtigste Methode der Verbrecherfahndung verbunden: die Fingerabdruckschau oder „Daktyloskopie“.

Leben

Nach dem Abitur 1902 am Wilhelmsgymnasium München studierte Heindl in München, Lausanne und Erlangen Jura.

1902 entdeckte Heindl als junger Jurist einen Zeitschriftenartikel, aus dem hervorging, dass der britische Generalinspekteur von Bengalen, Henry, um die Jahrhundertwende ein Verfahren eingeführt habe, das die Personenfeststellung mit Hilfe eines Fingerabdruckes ermöglichte. Heindl ließ sich eine Abschrift der entsprechenden Akten aus Kalkutta schicken und schlug dann nach deren sorgfältigem Studium den großen Polizeibehörden Deutschlands im Jahre 1903 diese Methode vor, die sich bald die ganze Welt eroberte.

In den späten 1920er Jahren führte Heindl das Konzept Berufsverbrecher in die kriminalpolitische Diskussion ein. Bereits 1920 hat Robert Heindl gefordert, die Rechte von Tatverdächtigen einzuschränken, den Zeitraum, den ein Verdächtiger ohne richterlichen Beschluss festgehalten werden konnte, zu verlängern, und verlangte "Sonderbestimmungen" für Personen, bei denen von vornherein klar sei, dass sie die Tat begangen hätten. Mit Berufsverbrechern sollte "kurzer Prozess" gemacht werden, um die Strafverfolgungsbehörden zu entlasten.

Ehrungen

  • 1953: Verdienstkreuz (Steckkreuz) der Bundesrepublik Deutschland

Literatur

  • Paul Bockelmann: Heindl, Robert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 281 (Digitalisat).
  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 2: Gerhard Keiper, Martin Kröger: G–K. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71841-X.
  • Ignaz Wrobel (d.i. Kurt Tucholsky): Ein Schädling der Kriminalistik. In: Die Weltbühne. Nr. 1, 31. Juli 1928, S. 167 (online), und Nr. 32, 7. August 1928, S. 197 (online); auch in: Kurt Tucholsky: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1975, Bd. 6, S. 180–190.
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