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Biography
Placido Abela (bürgerlich Joseph-Hilarion Abela; * 1814 in Neapel; † 6. Juli 1876 in Montecassino) war ein italienischer Organist, Komponist von Kirchenmusik und Prior des Benediktinerklosters Montecassino.
Leben
Placido Abelas Vater war der Freiheitskämpfer Gaetano Abela. Er stammte aus einer adligen, sizilianischen Familie, die ursprünglich in Spanien beheimatet war. Gaetanos Frau stammte aus Neapel und starb bei der Geburt ihres Sohnes, Joseph Hilarion. Seine Schwiegereltern kümmerten sich um das Kind, nachdem er nach Sizilien zurückgekehrt war. Joseph Hilarion zeigte eine große musikalische Begabung. Er erhielt Musikunterricht am Real Collegio di Musica im Konvent von San Sebastiano. 1826 bezog das Kolleg seinen heutigen Sitz im ehemaligen Konvent von San Pietro a Maiella und wurde in Reale Conservatorio di Musica di San Pietro a Majella umbenannt. Hier unterrichtete ihn Pietro Casella. Nach dem Tod seines Vaters schickte ihn der König von Neapel im Alter von dreizehn Jahren aufs Collegio de Maddaloni. Hier erhielt er weiter Musik- und Klavierunterricht.
Im Alter von 16 Jahren erhielt er die königliche Erlaubnis sich den Benediktinern in Montecassino anzuschließen. Er erhielt den Vornamen Placido, mit dem er bekannt wurde. 1835 legte er sein Ordensgelübde ab. Er wurde Organist an der Kirche von Montecassino und erlernte Komposition im Selbststudium. 1851 hielt sich der Musik- und Kompositionslehrer Giovanni Battista de Vecchis in Montecassino auf, um die Seminaristen und Schüler in Musik zu unterrichten. Auch Abela erhielt von ihm Unterricht in Komposition und Kontrapunkt. Nach der Abreise de Vecchis’ setzte Abela sein Selbststudium mit Hilfe von Büchern fort. Weiteren Kompositionsunterricht erhielt er von Filippo Hercolani, einem Schüler Niccolò Zingarellis, der sich in San Germano, dem heutigen Cassino (Latium), niedergelassen hatte. Mittlerweile war Placido Prior des Klosters geworden.
Werke (Auswahl)
In der Biblioteca statale del monumento nazionale – Montecassino und auf interculturale.it finden sich viele Werke Placido Abelas. Viele sind digitalisiert und unter Weblinks aufgeführt.
Werke mit opus-Zahl
- op. 7, Litanie della Beata Vergine Maria, für einstimmigen Chor und Orgel
- op. 8, Litanie della Beata Vergine Maria, für zweistimmigen Männerchor und Orgel
- op. 9, Sancta Maria, für dreistimmigen Männerchor und Orgel
- op. 9, Intonazioni festive dei salmi in tutti i modi e con le relative desinenze : canto fermo gregoriano : [Festliche Psalmintonationen in allen Modi und Schlüssen; gregorianischer cantus firmus] reduziert und mit Harmonien für die Orgel versehen von Placido Abela
- op. 10, Sancta Maria, für zwei Altstimmen und Bass
- op. 10 Antifone da cantarsi dopo l’ora di Compieta secondo i tempi: canto fermo gregoriano [Antiphone die gemäß der Zeit in der Komplet gesungen werden; gregorianischer cantus firmus] reduziert und harmonisiert für Orgel von Vater Don Placido Abela
- Op. 11, Popule meus: canto fermo gregoriano; für Karfreitag; Litanei aus dem Kloster Montecassino, gregorianischer cantus firmus; reduziert und harmonisiert für die Orgel von Placido Abela
- op. 12, Cantico della Beata Vergine : magnificat : canto fermo gregoriano [Canticum der Jungfrau Maria: Magnificat; gregorianischer Cantus firmus] reduziert vom Cantus firmus für 3 Stimmen und Orgel von Placido Abela
- op. 13, Mottetto sacro da cantarsi in tutt’i tempi all’offertorio nella messa solenne [1]
- op. 14, Offertorio per la messa solenne : da eseguirsi sull'organo moderno instrumentato
- op. 16, Sequenze di canto fermo o gregoriano, trascritte con ritmo ed armonia per organo ... da Placido Abela [Sequenzen, jeweils der cantus firmus oder die gregorianische Choralmelodie, transkribiert mit Rhythmus und Harmonien für die Orgel von Placido Abela] enthält: Stabat mater
- op. 17, Sequenza di Pasqua / ridotta ed armonizzata dal padre Don Placido Abela [Ostersequenz, reduziert und harmonisiert von Pater Don Placido Abela;
- Victimae paschali für einstimmigen Chor und Orgel
- op. 19, Sequenza per la solennita del Corpus Domini / ridotta ed armonizzata dal padre Don Placido Abela [Sequenz zu Fronleichnam reduziert und harmonisiert von Pater Don Placido Abela] für einstimmigen Chor und Orgel (in der Quelle ist die Sequenz mit Veni sancte spiritus tituliert, eigentlich die Pfingstsequenz ?)
- op. 20 Sequenza dei defunti / ridotta ed armonizzata dal padre Don Placido Abela [Sequenz für dei Verstorbenen, reduziert und harmonisiert von Pater Don Placido Abela] Dies irae für einstimmigen Chor und Orgel
Werke ohne opus-Zahl
- Ave Maria alla Palestrina a 4 voci
- Christus e Miserere alla Palestrina
- Te deum a 4 voce con coro ed organo, 1864 [Te deum für 4 Gesangssolisten mit Chor und Orgel]
- Vespero corale a tre voci con quartetto [Choralvesper für drei Stimmen und Streichquartett]
Rezeption
Hugo Riemann schreibt in seinem Musiklexikon: „Dom Placido war ein tüchtiger Orgelspieler und kirchlicher Komponist“.
Literatur
- Dom Placido Abela. In: Hugo Rieman: Musik-Lexikon : Theorie und Geschichte der Musik, die Tonkünstler alter und neuer Zeit mit Angabe ihrer Werke, nebst einer vollständiger Instrumentenkunde. 1. Auflage; Verlag des biographischen Instituts, Leipzig 1882.
- Abela, Placido. In: Giovanni Masutto: I maestri di musica italiani del secolo xix: notizie biografiche. Cecchini, Venedig 1884.
- Abela Don Placido. In: Carlo Schmidl: Dizionario universale dei musicisti. Ricordi, Mailand 1887–1890.
- L.-F. Casamorata: Abela, (Dom) Placido. In: François-Joseph Fétis: Biographie universelle des musiciens et bibliographie générale de la musique. Supplément et complément.
- Leander Jan de Bekker: Stokes' encyclopedia of music and musicians. Frederick A. Stokes, New York 1908.