Paul Thorer

Deutscher Unternehmer und Verbandsfunktionär
The basics

Quick Facts

IntroDeutscher Unternehmer und Verbandsfunktionär
PlacesGermany
Gender
Male
Birth5 March 1858, Görlitz, Germany
Death7 April 1920Leipzig, Germany (aged 62 years)
Star signPisces
The details

Biography

Paul Albert Thorer (* 5. März 1858 in Görlitz; † 7. April 1920 in Leipzig) war ein deutscher Unternehmer und Verbandsfunktionär der Rauchwarenindustrie. Er leitete viele Jahre das international operierende Rauchwarenunternehmen Theodor Thorer, das sein Vater gegründet hatte. Auf Thorer geht die bedeutende Persianerzucht in Namibia zurück, durch die das bisherige russisch-vorderasiatische Persianermonopol gebrochen wurde.

Werdegang

Paul Thorer war der dritte Sohn des aus Görlitz stammenden Kürschners und Rauchwarenhändlers Theodor Thorer. Pauls ältere Brüder waren Ernst und Curt Thorer, die jüngeren Theodor, Max und Fritz, alle waren Rauchwarenhändler. Da sein Vater ihm die Leitung der russischen Geschäftsbeziehungen anvertrauen wollte, wurde Paul 1875 nach Moskau geschickt, um Russisch zu lernen.

Paul Thorer initiierte Anfang des 20. Jahrhunderts die Etablierung der Zucht von aus Russland stammenden Karakulschafen (Persianer) in Deutschland und vor allem deren Etablierung im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia. Im Frühjahr 1903 veranlasste Thorer zusammen mit Julius Kühn, Tierzucht-Institut Halle/Saale, dass vier Böcke und 28 Muttertiere aus Buchara (Zentralasien) nach Deutschland importiert wurden. Auf Bitten des damaligen deutschen Gouverneurs von Südwest-Afrika, Friedrich von Lindequist kaufte Paul Thorer aus einem für Österreich bestimmten Transport von Karakulschafen zehn Mutterschafe sowie zwei bereits in Groß-Enzersdorf gezüchtete Karakulrammen. Er veranlasste 1907 den ersten Transport reinrassiger Tiere, aus der sich die bedeutende Karakulzucht in Namibia entwickelte (Swakara). Swakara-Persianer bildeten zeitweilig einen der bedeutendsten Exportartikel Namibias.

Im Jahre 1912 betrug sein Vermögen fast 2 Millionen Mark und er war zum Königlich Sächsischen Kommerzienrat berufen worden. Er besaß ein Rittergut und die Häuser Brühl 70, Ritterstraße 31, 33 und 35 in Leipzig. Er wohnte selbst im Haus Beethovenstr. 35 in Leipzig.

Kurz nach seinem Tod im Jahr 1921 – und noch auf seine Anregung hin – wurde der 1908 gegründete Verband der Leipziger Rauchwarenfirmen e. V. in Reichsverband der deutschen Rauchwarenfirmen, Sitz Leipzig e. V. umbenannt und damit zu einer mehr überregionalen Interessenvertretung. Erster Vorsitzender wurde sein Schwiegersohn Paul Hollender.

Siehe auch

Commons: Firma Thorer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Erich Dittrich: Theodor und Paul Thorer. In: Lebensbilder sächsischer Wirtschaftsführer. Sächsische Lebensbilder Band 3. Leiner, Leipzig 1941, S. 346–362.
  • Karin Löffler, Iris Schöpa, Heidrun Sprinz: Der Leipziger Südfriedhof. Edition Leipzig, Leipzig 2000, S. 146.

Quellen

  • Die Einzelnachweise sind teilweise zitiert nach www.biogramme.de siehe hier, abgerufen am 14. März 2013
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