Paul Lehmgrübner

German architect
The basics

Quick Facts

IntroGerman architect
PlacesGermany
wasArchitect
Work fieldEngineering
Gender
Male
Birth17 April 1855, Werder, Potsdam-Mittelmark, Brandenburg, Germany
Death16 April 1916Kassel, Kassel Government Region, Hesse, Germany (aged 61 years)
The details

Biography

Paul Lehmgrübner (* 17. April 1855 in Werder/Havel; † 16. April 1916 in Kassel) war ein deutscher Architekt.

Leben

Paul Lehmgrübner besuchte ein Potsdamer Gymnasium und absolvierte ein Studium an der Technischen Hochschule Charlottenburg in Berlin, das er 1884 erfolgreich abschloss. Zunächst arbeitete er danach als Bauführer in Magdeburg, dann als selbständiger Bauleiter bei der Wiederherstellung der Stiftskirche des Klosters Marienborn (1885) und des Neubaus des Kirchenschiffs der Kirche Barneberg (1884–1885). 1889 bestand Lehmgrübner mit „vorzüglichen Examen[s]leistungen“ die Prüfung zum Baumeister. Die nächsten sieben Jahre war er für den Umbau der Willibrordi-Kirche in Wesel verantwortlich. Danach plante er den Neubau der Kirchentürme der Marienkirche in Mühlhausen. Von 1898 bis 1905 leitete er die Kreisbauinspektion in Prenzlau, danach bis 1913 den Neubau von Regierungsgebäuden in Stettin. Von 1913 bis zu seinem Tod leitete er das Hochbauamt II in Kassel, wo er 1916 an einer schweren Krankheit starb.

Auch neben seiner bezahlten Arbeit widmete sich Lehmgrübner dem Studium und der Erhaltung alter Bauwerke, besonders aus dem Mittelalter. Er fertigte umfangreiche Zeichnungen von Baudenkmälern an, und pflegte „nie […] ohne Skizzenbuch auszugehen“. Zu den von ihm in seiner Zeit in Wesel besonders umfangreich dokumentierten Bauten zählen die Rathäuser von Wesel und Bocholt sowie die Stiftskirche Xanten. Für diese Studien erhielt er 1897 den Boissonnet-Preis, benannt nach Louis Boissonnet, der Technischen Hochschule Berlin, der mit einer dreimonatigen Studienreise verbunden war. In dieser Zeit nahm er mittelalterliche Fachwerkhäuser auf, insbesondere die Rathäuser von Michelstadt, Duderstadt, Wernigerode, Alsfeld und Schwalenberg. Die Ergebnisse publizierte er 1905 in einem Buch. Den geplanten zweiten Band über Haustein-Rathäuser vollendete er nicht mehr, führte aber Vorarbeiten zur Erfassung der Rathäuser von Einbeck, Goslar, Göttingen und Münden aus. Über seine Befunde veröffentlichte er in verschiedenen Bau- und Denkmalzeitschriften. Der Nachlass seines Wirkens als Architekt und Konservator mit etwa 900 Zeichnungen, Lichtpausen, Mappenblättern und Artikeln wird im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin bewahrt.

Bauwerke und Entwürfe

  • 1889–1896: Willibrordi-Kirche in Wesel (Umbau und Renovierung)
  • 1896–1898: Marienkirche im thüringischen Mühlhausen (Vorarbeiten zum Wiederaufbau der Westtürme)
  • 1905–1913: Regierungs- und Schiffahrtgebäude in Stettin (Neubau)

Schriften

Monographien:

  • Geschichte und Gestalt des Willibrordikirche in Wesel. Privatdruck, Wesel 1897.
  • Mittelalterliche Rathausbauten in Deutschland : Mit einem Überblick über die Entwicklung des deutschen Städtewesens, Band 1 (Fachwerksrathäuser). Ernst, Berlin 1905. (Herausgegeben von der Louis-Boissonnet-Stiftung an der Technischen Hochschule Berlin. Die geplanten weiteren Bände wurden nicht realisiert.)

Aufsätze:

Literatur

  • A. Holtmeyer: Paul Lehmgrübner †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 36. Jahrgang (1916), Nr. 67, urn:nbn:de:kobv:109-opus-50346, S. 452. (Nachruf)
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