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Biography
Max Radler (* 15. Januar 1904 in Breslau; † 19. November 1971 in München) war ein deutscher Maler und Karikaturist. Seine Gemälde im Stil der Neuen Sachlichkeit tendieren zum Magischen Realismus. Häufige Motive sind Eisenbahnen und Industrielandschaften. Nach 1945 machte Radler sich auch als Karikaturist einen Namen, wobei er sich mit dem Militarismus und den Nachwirkungen des Nationalsozialismus auseinandersetzte.
Leben und Werk
Max Radler wurde am 15. Januar 1904 in Breslau geboren. Bis 1918 lernte er in einer Stuckatur-, Schreiner- und Bildhauerwerkstatt in Oppeln (Oberschlesien), dann wurde er zum Dekorationsmaler ausgebildet. 1923 nahm er in München eine Arbeit als Dekorationsmaler an. Gleichzeitig studierte er an der Kunstgewerbeschule bei Otto Grassl und Georg Schrimpf. Er lernte seine zukünftige Frau Rosmina kennen, die später auch als Malerin wirkte. Rosmina Radler schuf Stillleben und Kinder- und Frauenbildnisse.
Danach war Radler als freier Maler tätig, ab 1930 gehörte er zur Gruppe Die Juryfreien. Seine Bilder sind geprägt durch die Neue Sachlichkeit, zeigen aber oft surrealistische Anklänge (Magischer Realismus). Der technikbegeisterte Künstler malte vorwiegend städtische Landschaften, oft mit Brücken und Eisenbahnen, aber auch Frauenbildnisse und Personen im technischen Umfeld. Bekannt ist sein Gemälde Der Radiohörer von 1930. Radler war befreundet mit Oskar Maria Graf, für dessen Buch Dorfbanditen er Holzschnitte anfertigte.
Nach dem Krieg arbeitete Radler beim Verlag W. E. Freitag als Karikaturist für die wiederbelebte Zeitschrift Simplicissimus. Außerdem war es als Zeichner für den Schwabinger Bilderbogen und die Kinderzeitschrift Ping Pong tätig. Er schuf auch weiterhin Gemälde und beteiligte sich regelmäßig an der Großen Kunst-Ausstellung München im Haus der Kunst als Mitglied der Neuen Gruppe.
Bis in die 1950er Jahre arbeitete der Künstler immer mal wieder als Maurer oder Anstreicher, weil die Einkünfte aus seiner künstlerischen Tätigkeit nicht ausreichten.
Max Radler starb am 19. November 1971 in München an einem Herzinfarkt.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1989 München, Karl & Faber – Max Radler, Rosmina Radler
- 2019 Hamburg, Bucerius Kunst Forum – Welt im Umbruch – Kunst der 20er Jahre
Literatur
- Ulrich Kelber: Mit spitzer Feder gegen Krieg und Klerus, Artikel vom 4. Juni 2012 in der „Mittelbayerischen“
- Dokumentationsarchiv Funk zur Erforschung der Geschichte des Funkwesens und der elektronischen Medien, Abschnitt über Maler des Bildes „Der Radiohörer“
- Indexeintrag Radler, Max In: Deutsche Biographie, abgerufen am 26. Juni 2019
- Radler Max. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 8.