Matthias Luserke-Jaqui

Deutscher Germanist und Literaturwissenschaftler
The basics

Quick Facts

IntroDeutscher Germanist und Literaturwissenschaftler
A.K.A.Matthias Luserke
A.K.A.Matthias Luserke
PlacesGermany
isGermanist Scholar Literary scholar
Work fieldAcademia Literature Social science
Gender
Male
Birth17 February 1959, Stuttgart, Germany
Age65 years
Star signAquarius
The details

Biography

Matthias Luserke-Jaqui (* 17. Februar 1959 in Stuttgart) ist ein deutscher Germanist und Literaturwissenschaftler.

Ausbildung

Matthias Luserke-Jaqui besuchte von 1966 bis 1969 die Volksschule in Stuttgart-Feuerbach, 1969 wechselte er zum Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Zwischen 1974 und 1976 besuchte er das Evangelisch-theologische Seminar in Maulbronn; daran schloss sich der Aufenthalt im Evangelisch-theologischen Seminar in Blaubeuren an, wo er 1979 sein Abitur ablegte. Von 1980 bis 1984 studierte Luserke-Jaqui an der Universität Tübingen Germanistik, Philosophie und Evangelische Theologie. Das Studium führte er an der Universität des Saarlandes in den Fächern Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Philosophie und Komparatistik fort, wo er 1987 mit der Arbeit Wirklichkeit und Möglichkeit. Modaltheoretische Untersuchung zum Werk Robert Musils promoviert wurde. 1993 habilitierte er sich mit der Schrift Die Bändigung der wilden Seele. Literatur und Leidenschaft in der Aufklärung und erhielt die Venia legendi für Neuere deutsche Literaturwissenschaft.

Berufliche Karriere

Seine berufliche Laufbahn begann Luserke-Jaqui 1987 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arbeitsstelle für Robert Musil-Forschung in Saarbrücken; im Oktober desselben Jahres erhielt er ein Postdoktorandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema Wirkungsgeschichte der Aristotelischen Poetik. 1989 war er als Assistenzvertretung am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Universität Regensburg, vom Wintersemester 1991/92 bis Sommersemester 1992 hatte Luserke-Jaqui eine Professurvertretung an der Technischen Hochschule Darmstadt inne.

Nach seiner Habilitation vertrat er Hochschuldozenturen an den Universitäten Mannheim und Saarbrücken sowie an der PH Erfurt/Mühlhausen. Anfang 1995 erhielt er das Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Ende 1995 den Ruf auf die Hochschuldozentur für Deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts an die PH Erfurt/Mühlhausen. 1996 nahm er eine Professurvertretung an der TH Darmstadt an. Seit 1998 ist Matthias Luserke-Jaqui Universitätsprofessor für Germanistik/ Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt.

Luserke-Jaqui hat sich insbesondere durch wegweisende Forschungsarbeiten zur literarischen Epoche der Aufklärung und der Periode des Sturm und Drang ausgezeichnet, weitere wichtige Forschungsschwerpunkte sind darüber hinaus u. a. die Klassische Moderne, die Literatur des 20. Jahrhunderts, Literaturtheorie und die Verbindung von Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit tritt Luserke-Jaqui als Herausgeber von Werk- und Texteditionen in Erscheinung.

Als großangelegte Überblicksdarstellung erschien im Jahr 2017 das Handbuch Sturm und Drang im De Gruyter Verlag.

Schriften (Auswahl)

Monografien

  • Wirklichkeit und Möglichkeit. Modaltheoretische Untersuchung zum Werk Robert Musils. Frankfurt a. M., Bern, New York, Paris 1987. [Dissertation]
  • Jakob Michael Reinhold Lenz. Der Hofmeister – Der Neue Menoza – Die Soldaten. München 1993 (UTB 1728).
  • Die Bändigung der wilden Seele. Literatur und Leidenschaft in der Aufklärung. Stuttgart, Weimar 1995 (= Germanistische Abhandlungen 77). [Habilitationsschrift]
  • Robert Musil. Stuttgart, Weimar 1995 (Sammlung Metzler 289).
  • Sturm und Drang. Autoren – Texte – Themen. Stuttgart 11997. Bibliographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2010 (Reclam UB 17602).
  • Der junge Goethe. „Ich weis nicht warum ich Narr soviel schreibe“. Göttingen 1999.
  • Schule erzählt. Literarische Spiegelbilder im 19. und 20. Jahrhundert. Göttingen 1999.
  • Lenz-Studien. Literaturgeschichte, Werke, Themen. St. Ingbert 2001.
  • Medea. Studien zur Kulturgeschichte der Literatur. Tübingen, Basel 2002.
  • Eduard Mörike. Ein Kommentar. Tübingen, Basel 2004 (UTB 2530).
  • Friedrich Schiller. Tübingen, Basel 2005 (UTB 2595).
  • „Ein Nachtigall die waget“. Luther und die Literatur. Tübingen, Basel 2016.
  • Deutsche Literaturgeschichte in 10 Schritten. Tübingen, Basel 2017.
  • Schiller-Studien: Der ganze Mensch und die Ästhetik der Freiheit. Tübingen 2018.

Texteditionen

  • Friedrich Maximilian Klinger: Das zu frühe Erwachen des Genius der Menschheit. Hgg. u. mit einem Nachwort versehen v. Matthias Luserke. Revolutions-Reflexe in der deutschen Literatur II. Saarbrücken 1989 (= Kleines Archiv des achtzehnten Jahrhunderts, Bd. 4).
  • Jakob Michael Reinhold Lenz: Pandämonium Germanikum. Eine Skizze. Synoptische Ausgabe beider Handschriften. Mit einem Nachwort hgg. v. Matthias Luserke u. Christoph Weiß. St. Ingbert 1993 (= Kleines Archiv des achtzehnten Jahrhunderts, Bd. 17).
  • Johann Georg Schlosser: Prinz Tandi an den Verfasser des neuen Menoza [1775]. Mit einem Nachwort hgg. v. Matthias Luserke. Heidelberg 1993.
  • Friedrich Schiller: Werke und Briefe in zwölf Bänden. Hgg. v. Otto Dann, Heinz Gerd Ingenkamp, Rolf-Peter Janz, Gerhard Kluge, Herbert Kraft, Georg Kurscheidt, Matthias Luserke, Norbert Oellers, Mirjam Springer u. Frithjof Stock. Bd. 5: Dramen IV. Hgg. v. Matthias Luserke. Frankfurt a. M. 1996.
  • Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werthers. Studienausgabe. Paralleldruck der Fassungen von 1774 und 1787. Hgg. v. Matthias Luserke. Stuttgart 1999 (Reclam UB 9762).
  • Jakob Michael Reinhold Lenz u. a.: Jupiter und Schinznach / Ramond de Carbonnières: Die letzten Tage des jungen Olban. Mit einem Nachwort hgg. v. Matthias Luserke. Hildesheim, Zürich, New York 2001.
  • Friedrich Schiller: Klassische Dramen. Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans, Die Braut von Messina, Wilhelm Tell. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui. Frankfurt a. M. 2008.
  • Friedrich Schiller: Anthologie auf das Jahr 1782. Mit einem Nachwort hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui. Saarbrücken 2009.
  • Jochen Klepper: Katharina von Bora. Fragment eines Luther-Romans. Mit einem Nachwort hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui. Zell/Mosel 2017.
  • Joseph Martin Kraus: Tolon. Ein Trauerspiel in drei Aufzügen. Mit einem Nachwort hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui. Hannover 2017 (Theatertexte 57).

Herausgebertätigkeit

  • Die Aristotelische Katharsis. Dokumente ihrer Deutung im 19. und 20. Jahrhundert. Hgg. u. eingeleitet v. Matthias Luserke. Hildesheim, Zürich, New York 1991.
  • Lenz-Jahrbuch. Sturm-und-Drang-Studien. Bd. 1 u. 2 (1992/1992); Bd. 10/11 (2000/2001); Bd. 15 (2008) unter dem Titel: Lenz-Jahrbuch. Literatur – Kultur – Medien 1750–1800 bis Bd. 18 (2011) (Hrsg. unter weiterer Mitarbeit und Mitherausgeberschaft).
  • Jakob Michael Reinhold Lenz im Spiegel der Forschung. Hgg. v. Matthias Luserke. Hildesheim, New York 1995.
  • Musil-Forum. Studien zur Literatur der klassischen Moderne. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui u. Rosmarie Zeller. Berlin, New York. Bd. 27–30 (2003–2009).
  • KULI. Studien und Texte zur Kulturgeschichte der deutschsprachigen Literatur. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui, Helga Meise, Gerhard Sauder u. Jörg Schönert. Tübingen. Bd. 1–6 (2005–2007). Ab Bd. 7, 2017: KULI. Studien und Texte zur Kulturgeschichte der Literatur. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui in Verbindung mit Albrecht Beutel, Peter Seibert u. W. Daniel Wilson.
  • Schiller-Handbuch. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui unter Mitarbeit v. Grit Dommes. Stuttgart, Weimar 2005.
  • „Alle Welt ist medial geworden.“ Literatur, Technik, Naturwissenschaft in der Klassischen Moderne. Internationales Darmstädter Musil-Symposium. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui. Tübingen 2005.
  • DALPh. Darmstädter Arbeiten zur Literaturwissenschaft und Philosophie. Hgg. v. Gerhard Gamm u. Matthias Luserke-Jaqui. Bd. 1ff. Marburg 2009ff.
  • Handbuch Sturm und Drang. Hgg. v. Matthias Luserke-Jaqui unter Mitarbeit v. Vanessa Geuen u. Lisa Wille. Berlin, Boston 2017.
The contents of this page are sourced from Wikipedia article on 06 Jan 2020. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.