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Biography
Manfred Popp (* 5. September 1941 in München) ist ein deutscher Physiker. Er ist Staatssekretär a. D., war Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe und ist jetzt als Berater tätig. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit der Geschichte des deutschen „Uranprojekts“ im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Popp studierte Kernphysik an der Universität Bonn, an der er 1970 promoviert wurde. Nach zwei Jahren als Gastwissenschaftler am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rehovot/Israel trat er in das Bundesministerium für Forschung und Technologie ein; dort leitet er 1976–1987 die Unterabteilung Energieforschung mit den Schwerpunkten Kerntechnik (fortschrittliche Reaktoren, Kernbrennstoffkreislauf, Reaktorsicherheit, Kernfusion und Kernforschungszentren) und erneuerbarer Energien.
1987 wurde Popp zum Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit in Wiesbaden ernannt, wo er sich vorrangig der Förderung einer modernen Abfallwirtschaft, der Bewahrung der Grube Messel als Fossilienfundstelle und der Sanierung der Hanauer Nuklearbetriebe widmete.
Von 1991 bis 2006 war Popp Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe, das sich unter seiner Leitung vom ehemaligen Kernforschungszentrum zu einer Forschungseinrichtung auf den Gebieten der Energieforschung, der Nano- und Mikrotechnologien und der Astroteilchenphysik wandelte. Sein gemeinsam mit der Universität Karlsruhe entwickeltes Konzept des Zusammenschlusses von Forschungszentrum und Universität zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) führte 2006 in der ersten Runde des Exzellenzinitiative der deutschen Universitäten zum Erfolg.
Popp wurde 1997 zum Honorarprofessor an der Technischen Universität Darmstadt ernannt. Im Jahr 2000 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Popp ist seit 2000 Mitglied des Vorstands der Karl Heinz Beckurts-Stiftung, München, seit 2012 Mitglied des Vorstands der KIT-Stiftung, Vorsitzender des Kuratoriums des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe, und Vorsitzender der Fördergemeinschaft Kunst, Karlsruhe. 2012 wurde er zum Ehrenbürger des Karlsruher Instituts für Technologie ernannt.
2013 erschien sein Buch Deutschlands Energiezukunft im Wiley Verlag Weinheim. Seither widmet er sich der Geschichte des deutschen Uranprojekts im Zweiten Weltkrieg, gewissermaßen der Vorläuferorganisation des Kernforschungszentrums Karlsruhe. Als Kernphysiker und Wissenschaftsmanager hat er dabei neue Aspekte gefunden, die zeigen, warum der Uranverein erfolglos blieb und dass nie an der Entwicklung einer Atombombe gearbeitet wurde. Seine Ergebnisse hat er in Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, Spektrum der Wissenschaft und in "Quanten 6", dem Jahrbuch 2018 der Heisenberg-Gesellschaft veröffentlicht.