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Ludwig Heinrich Wiederhold (* 25. November 1801 in Rinteln; † 8. März 1850 in Lübeck) war ein deutscher Jurist, Politiker und Instanzrichter.
Leben
Als Sohn von Christian Wiederhold, einem an der Universität Rinteln lehrenden Staatsrechtler und kurhessischen Politiker, besuchte Wiederhold das Gymnasium seiner Heimatstadt bis zum Abitur 1819. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg und ab 1820 an der Georg-August-Universität Göttingen. In Marburg und Göttingen war er Mitglied der Corps Hassia Marburg und Hassia Göttingen. Nach dem Studium trat er 1824 in den Justizdienst des Kurfürstentums Hessen, zunächst als Assessor beim Obergericht Rinteln, dann als Richter in Fulda (1825) und Hanau (1830). Nachdem sein Vater kurz nach seiner Berufung an die Spitze der kurhessischen Regierung verstorben war, wurde 1832 sein Sohn, inzwischen Richter in Kassel, aufgefordert in die kurhessische Staatsregierung einzutreten. Da er diesen Ruf ablehnte, wurde Ludwig Hassenpflug („Hessenfluch“) an seiner Stelle berufen. Fortan waren Wiederholds berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in Kurhessen begrenzt. 1833 wurde er nach Marburg versetzt, wo er neben seinem Richteramt wissenschaftlich arbeitete und eine Professur anstrebte. 1846 wurde er auf das Vorschlagsrecht der Freien Stadt Frankfurt am Main zum Richter am Oberappellationsgericht der vier Freien Städte in Lübeck berufen. 1848 vertrat er die Hansestadt Lübeck als fraktionsloser Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung. 1849 wurde er Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Er starb mit 48 Jahren an einem Nervenschlag.
Ehrungen
- Dr. iur. h. c. der Universität Marburg
Schriften
- [Anonym]: Grundlinien des Verhältnisses der Gerichte zu den Verwaltungs- und Finanzbehörden Kurhessens, 1827
- Das Interdictum uti possidetis und die Novi operis Nunciatio - zwei civilistische Abhandlungen, Hanau 1831
Literatur
- Otto Brandt: Wiederhold, Ludwig Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 388 f.
- Fritz Groos: Die Corpsliste der Hassia Göttingen. Einst und Jetzt, Bd. 17 (1972), S. 218–221