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Biography
Lazarus Gumpel (* 29. April 1770 in Hildesheim; † 9. November 1843 in Hamburg) war ein deutscher Kaufmann und ist bekannt als Stifter.
Leben und Wirken
Lazarus Gumpel stammte aus Hildesheim, wo er als sehr angesehen galt und ein großes Vermögen erwarb. 1814 zog er nach Hamburg. Er lebte anfangs als Schutzjude in der Hamburger Altstadt, danach in der dortigen Neustadt, wo er für einen langen Zeitraum die meisten Steuern der Gemeinde entrichtete. Gumpel engagierte sich für die Gleichberechtigung der jüdischen Mitbürger und gehörte 1817 zu den Gründungsmitgliedern des Israelitischen Templervereins. 1837 stiftete er zwei große Gebäude mit 51 Wohnungen, die in der Schlachterstraße 40 bis 42 auf jeweils drei Stockwerken Wohnraum für verarmte Juden boten. Diese Wohnungen, die als Vorbild für viele andere derartige Stiftungen dienten, wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Außerdem spendete der Mäzen Kleider, Nahrung, Brennmaterial und Medikamente.
Das Grab von Lazarus Gumpel befand sich zunächst auf dem Grindelfriedhof. Nachdem die Nationalsozialisten den Friedhof 1937 aufgelassen hatten, wurden seine sterblichen Überreste auf den Jüdischen Friedhof Ohlsdorf umgebettet. Dort erinnert heute ein Gedenkstein auf der Ehrenanlage der Deutsch-Israelitischen Gemeinde an den 1843 verstorbenen Stifter.
Lazarus Gumpel und Heinrich Heine
Lazarus Gumpel wohnte in Ottensen in der Nähe des Bankiers Salomon Heine, der ein Onkel Heinrich Heines war. Heinrich Heine, der Lazarus Gumpel nie persönlich begegnete, hielt diesen für einen Emporkömmling, der den Lebensstil des Onkels in allen Facetten nachahmen wollte und der als Jude den Idealen des christlichen Bürgertums folgte. In Teil drei der „Reisebilder“ („Die Bäder von Lucca“) verspottete und verunglimpfte er den Nebenbewohner seines Onkels. Er karikierte ihn in Gestalt eines Hamburger Bankiers, eines einfältigen Parvenüs namens „Christian Gumpel“, der in Italien als „Markese Christoforo di Gumpelino“ auftritt. Heines Beweggründe für diese Darstellung Gumpels, dessen Familie darüber sehr verärgert gewesen sein soll, sind unklar. Salomon Heine soll sich dagegen über die Darstellung gefreut haben.
Literatur
- Irmgard Stein: Lazarus Gumpel und seine Stiftung für Freiwohnungen in Hamburg. Christians, Hamburg 1991, ISBN 3-7672-1137-8.
- Michael Studemund-Halévy: Gumpel, Lazarus. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 6. Wallstein, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1025-4, S. 116.