Julius Schwarzbauer

German musical instrument and organ builder
The basics

Quick Facts

IntroGerman musical instrument and organ builder
A.K.A.Julius Schwarzbaur
A.K.A.Julius Schwarzbaur
PlacesGermany
wasMusical instrument maker Organ maker
Work fieldMusic
Gender
Male
Birth28 March 1873, Ochsenhausen
Death1940United States of America (aged 66 years)
ResidenceMindelheim, Missouri, The Bronx
Family
Spouse:Josephine Stölzle
The details

Biography

Julius Schwarzbauer, auch Schwarzbaur (* 28. März 1873 in Ochsenhausen; † nach 1940 in den Vereinigten Staaten) war ein süddeutscher Musikinstrumenten- und Orgelbauer. Er hatte seinen Lebensmittelpunkt in Mindelheim und wanderte 1928 in die Vereinigten Staaten aus.

Leben

Julius Schwarzbauer kam im Frühjahr 1873 im schwäbischen Ochsenhausen bei Biberach zur Welt. Seine Eltern waren der Schreinermeister Johann Nepomuk Schwarzbauer und dessen Ehefrau Karolina, geborene Stiefenhofer. Bei seinem Vater erlernte er das Schreinerhandwerk. Ab 1890 führte er die Orgelbauwerkstatt von Albert Krebs weiter, der diese zuvor von Othmar Sauter übernommen hatte. Mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Eberhard Schwarzbauer (1875–1939) gründete er 1898 in seinem Heimatort Ochsenhausen die eigene Orgelbaufirma „Gebrüder Schwarzbauer“.

Am 19. Juli 1900 heiratete er in Mindelheim die dort geborene Josephine Stölzle (1870–1930). Aus dieser Ehe gingen die vier Töchter Lya (* 1900), Anna (* 1902), Martha (* 1903) und Josephine (* 1905) sowie der Sohn Julius (* 1908) hervor.

Im Jahr 1901 verlegte er seine Werkstatt nach Mindelheim. Im Ersten Weltkrieg diente Schwarzbauer ab Oktober 1914 als Soldat des Königreichs Bayern in der Artillerie.

Nach dem Konkurs seiner Firma Mitte der 1920er Jahre emigrierte Julius Schwarzbauer im August 1928 mit seiner Familie in die USA, wo er sich zunächst in Missouri, später in New York niederließ und als Orgelstimmer tätig war. Seine Ehefrau Josephine verstarb im Juni 1930 in St. Louis (Missouri). Anfang 1936 stellte Schwarzbauer einen Einbürgerungsantrag, aus dem auch hervorgeht, dass damals außer seiner Tochter Anna alle seine Kinder in New York lebten. Bei der US-Volkszählung im April 1940 wurde er im Alter von 67 Jahren mit dem Wohnsitz in der Jackson Avenue in der Bronx (New York City) und der Berufsangabe organ tuner (dt.: „Orgelstimmer“) erfasst.

Orgelbau

Von 1900 bis 1924 baute Julius Schwarzbauer etwa 100 Orgeln mit pneumatischen Kegelladen für Pfarrkirchen und Kapellen im Allgäu und in Schwaben. Davon sind heute nicht mehr viele erhalten. Er führte zahlreiche Umbauten und Reparaturarbeiten an älteren Orgeln durch und fertigte kleinere Instrumente wie Klaviere an. In seiner Werkstatt bildete er auch Lehrlinge zu Orgelbauern aus.

Seine Gehäuse weisen oft historisierende Formen auf. Klanglich sind seine Instrumente der spätromantischen Epoche verpflichtet; seine letzten Instrumente zeigen bereits Züge der Elsässischen Orgelreform. Zu seinen Werken zählen auch Tonhallenorgeln, die sich in einem kompletten Schwellkasten befinden.

Während der Inflationszeit ging der Betrieb um 1924 in Konkurs, und die Werkstatt wurde von Hans Dolp (1887−1943) übernommen.

Werkliste

JahrOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
ca. 1900MattsiesMariä Himmelfahrtnicht erhalten
1900DorschhausenSt. Mariä Heimsuchung
II/P15Renovation durch Sandtner; historischer Prospekt der Schwarzbauer-Orgel in modifizierter Form wiederverwendet
1900WeingartenBasilika St. MartinII/P22Chororgel, Neubau hinter dem alten Prospekt; nicht erhalten
1906SchönebürgKreuzbergkircheII/P10pneumatische Spiel- und Registertraktur, Kegellade, 3 feste Kombinationen (p, mf, f), Renovation 1985; erhalten
1906ThierhauptenPfarrkircheII/P27neues Orgelwerk
1906KirchhaslachMariä Himmelfahrt
II/P27neues Orgelwerk; erhalten
1907WestendorfSt. Georg
1908BubesheimSt. Mariä Geburt
Renovierung 1988 durch die Orgelbaufirma Offner
1913/1914DirlewangPfarrkirche St. Michael
1914Gennach (Langerringen)Pfarrkirche St. Johannes
II/P26
1916Lechbruck am SeePfarrkirche Mariä Heimsuchungnicht erhalten
1914BedernauPfarrkirche St. Georg
Einbau einer neuen Orgel durch Julius Schwarzbauer bei Erhaltung des alten Gehäuses; diese wurde 1988 wiederum durch ein neues Instrument ersetzt (siehe Foto)
1918SchnerzhofenWallfahrtskapelle
St. Antonius von Padua
1919/1920BatzenhofenPfarrkirche St. MartinOpus 58, pneumatische Kegelladenorgel; erhalten, es ist jedoch ein Neubau vorgesehen
1920SchwabniederhofenPfarrkirche Heilig KreuzGehäuse und Holzpfeifen der Schwarzbauer-Orgel wurden in eine neue Orgel integriert
MittelneufnachPfarrkirche St. Johannes EvangelistII/P11pneumatische Traktur; im Orgelzentrum Valley

Literatur

  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2, S. 79. 
  • Mayr, Manecke: Historische Orgeln in Oberschwaben. Der Landkreis Biberach. Schnell & Steiner, Regensburg, 1995.
  • Christian Kohler: Orgeln und Orgelbauer im Allgäu von 1850 bis zur Gegenwart. Diplomarbeit, Musikhochschule Augsburg/Nürnberg 2007.
The contents of this page are sourced from Wikipedia article. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.