Biography
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Death | 28 June 1241 |
Biography
Heinrich I. von Burgau († wahrsch. 15. April 1242) war als Heinrich III. Graf von Berg (mit Sitz auf der Burg Berg bei Ehingen) und als Heinrich I. der erste Markgraf der Markgrafschaft Burgau aus dem Haus Berg.
Leben
Heinrichs früheste Erwähnung ist im Wettenhauser Homiliar vermerkt, als er und seine Eltern 1205 mit diesem Kloster einen Gütertausch vereinbaren. In der Abschrift einer Kaufurkunde des Klosters Salem, die auf ca. 1211- vor 2. April 1212 zu datieren ist (Fischershausen bei Wiblingen), erscheint Heinrich III. von Berg erstmals als Graf Heinrich (I.) von Burgau. Heinrichs Vater war Graf Ulrich I. von Berg, seine Mutter Adelheid die Tochter des Markgrafen Heinrich von Ronsberg. Mit dem Tod ihres Bruders Berthold am 2. April 1212 starben die Ronsberger Markgrafen im Mannesstamm aus, der Titel wurde dann auf Adelheids Sohn Heinrich übertragen. In einer Schenkungsurkunde von Graf Hartmann IV. von Dillingen für das Kloster Kaisheim, erstellt zwischen Juli 1214- September 1216 wird Heinrich I. bereits als Markgraf von Burgau bezeichnet. Die Herkunft seiner Ehefrau Adelheid ist nicht sicher belegbar. Mehrere Indizien lassen vermuten, dass sie eine Tochter der letztmals 1184 erwähnten Edlen von Schelklingen ist. Markgraf Heinrich erscheint ab Oktober 1234 als Besitzer dieser Herrschaft und urkundet in Schelklingen am 11. Januar 1240 mit Frau und beiden Söhnen. Der Sohn Ulrich des Paares nennt sich später dann Graf von Berg-Schelklingen. Heinrich I. war ab 1213 mehrmals bei Hoftagen von König Friedrich II. und folgte diesem 1225 nach Italien. Er begleitete dessen Sohn König Heinrich VII.1232 nach Cividale und erscheint in einer Reihe von Urkunden, die Kaisers Friedrich II. in Udine ausgestellte. Aus den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich II. und dessen rebellierendem Sohn König Heinrich VII. hat er sich offensichtlich herausgehalten. Ein hartnäckiger Streit um Besitz und Vogtei der Kirche von Kirchbierlingen (bei Berg) mit dem Kloster Marchtal ist in einem Dutzend Urkunden von April 1215 bis 10. März 1254 dokumentiert. Nach Markgraf Heinrich I. ist ab 1242 noch Ulrich II. als Erbe der Besitzungen um Berg mit diesen Differenzen befasst, in die sich wiederholt der Bischof von Konstanz einschaltet. Am 28. Juni 1241 wird Markgraf Heinrich I. letztmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der ihn Graf Ludwig III. von Öttingen als Schwiegervater bezeichnet. Er ist vor dem 15. Mai 1242 verstorben, nach dem Nekrolog des Klosters Kaisheim wahrscheinlich am 15. April 1242. Die Markgrafschaft Burgau(-Berg) wird zwischen seinen Söhnen aufgeteilt: Graf Ulrich II. von Berg erhält die Stammlande der von Berg westlich der Iller und Holzheim, Markgraf Heinrich II. von Burgau die Gebiete östlich der Iller mit Burgau. Dem bisherigen Wappen und Siegel der Markgrafschaft Burgau(-Berg) wird in der abgeteilten Markgrafschaft Burgau eine Lilie beigefügt. Die Witwe Adelheid von Markgraf Heinrich I. urkundet letztmals am 19. März 1252 mit einer Jahrtagsstiftung für sich und ihren Gatten beim Kloster Kaisheim. Neben den beiden Söhnen hatte das Markgrafenpaar nach den Quellen drei Töchter: Sofia war mit Ulrich III. von (Gundelfingen-)Hellenstein verheiratet und wahrscheinlich in zweiter Ehe mit Graf Gottfried III. von Löwenstein (bei Heilbronn). Eine Tochter unklaren Namens war die Gattin von Graf Hugo II. von Montfort und eine dritte Tochter, deren Namen ebenfalls unerwähnt bleibt, war die Gemahlin von Graf Ludwig III. von Öttingen.
Literatur
- Immo Eberl: Die Grafen von Berg, ihr Herrschaftsbereich und dessen adelige Familien. In: Mitteilungen des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, Band 44, 1982, S. 29–171 sowie Regesten dazu in Band 45/46, 1990, S. 9–55.
- Philipp Jedelhauser: Beiträge zum Beginn und zum Ende der Herrschaft der Markgrafen von Burgau aus dem Hause Berg. Krumbach 2013, S. 22–44.