Biography
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Quick Facts
Intro | Hamburger Polizeifunktionär | |
Gender |
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Birth | 1963 | |
Age | 62 years |
Biography
Hartmut Dudde (* 1962 in Karlsruhe) ist Leitender Polizeidirektor bei der Polizei Hamburg. Er war Leiter der Bereitschaftspolizei Hamburg und späterer Leiter der Direktion Einsatz, seit 2016 Chef der Direktion Polizeikommissariate und der Verkehr und ist seit 2018 Leiter der Schutzpolizei. Zudem war er Gesamtpolizeiführer des umstrittenen Polizeieinsatzes beim G20-Gipfel in Hamburg 2017.
Leben
Dudde absolvierte ab 1984 die dreijährige Fachhochschulausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Es folgten Tätigkeiten als Reviereinsatzführer in Bergedorf und Billstedt. Bis 1995 absolvierte er die Ausbildung für den höheren Dienst. Es schlossen sich Verwendungen in Stabsbereichen der Polizeidirektionen Mitte und West an. Später leitete er zwei Jahre lang das Polizeikommissariat in Altona und das Lagezentrum im Führungs- und Lagedienst. 2001 wurde er unter einer Koalition aus CDU, Ronald Schills PRO und FDP Abteilungsführer der Hamburger Landesbereitschaftspolizei.
Der damalige Innensenator Michael Neumann (SPD) berief Dudde im Jahr 2012 als Nachfolger von Peter Born zum Chef der Direktion Einsatz. Er organisierte in dieser Funktion innerhalb und außerhalb Hamburgs polizeiliche Großeinsätze.
Im Jahr 2016 wurde Dudde Chef der Polizeikommissariate und der Verkehrsdirektion. Seit April 2016 war Dudde Gesamteinsatzführer der Polizei beim G20-Gipfel in Hamburg 2017.
Im Mai 2018 wurde Dudde zum Chef der Hamburger Schutzpolizei ernannt.
Einsätze
Dudde wird häufig mit dem Begriff der „Hamburger Linie“ in Verbindung gebracht, unter der ein hartes Vorgehen der Hamburger Polizei verstanden wird. Mehrere Polizei-Einsätze, an denen Dudde in Leitungsverantwortung beteiligt war, wurden im Nachgang gerichtlich für rechtswidrig erklärt.
Bei einer Kundgebung am 15. Dezember 2007 gegen die Strafbarkeit der Bildung terroristischer Vereinigungen mussten die Veranstalter den Marsch vorzeitig abbrechen, nachdem Polizeikräfte in die Demonstrationsspitze eingedrungen waren. Die „einschließende Begleitung“ des Protestzugs durch ein mitmarschierendes teilweise mehrreihiges Spalier von rund 1000 Polizisten hatte einen Wanderkessel erzeugt. Dudde war Polizeiführer vor Ort, angeordnet hatte die Maßnahme jedoch der Gesamteinsatzleiter. Sie wurde später vom Hamburger Verwaltungsgericht als rechtswidrig gerügt. Die bei einer im Juli 2008 zu einer Demonstration bezüglich der Roten Flora verhängte Auflage Duddes, dass Transparente und Plakate mit einer Gesamtlänge von über 150 cm flächenmäßig nur frontal zur Marschrichtung getragen werden dürfen, nicht aber längs der Außenseiten des Aufzuges, wurde vom Verwaltungsgericht Hamburg als unverhältnismäßig und somit rechtswidrig eingestuft.
Als am 7. Februar 2015 anlässlich einer NPD-Demonstration die Gesamteinsatzleitung unter Dudde nach Veranstaltungsende anordnete, dem NPD-Lautsprecherwagen den Weg durch die noch laufende und angemeldete Gegenkundgebung zu bahnen, obwohl eine andere Strecke frei gewesen wäre, führte dies zu absehbaren Auseinandersetzungen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei. Daraufhin reichten der damalige Leiter der Hamburger Bereitschaftspolizei Stefan Schneider und sein Stellvertreter beim Polizeipräsidenten Ralf Meyer ihren Wunsch nach Versetzung ein. Schneider hatte zuvor ohne Zwischenfälle Einsätze bei einer anderen NPD-Kundgebung und den Gegenprotesten dazu sowie bei einer Demonstration von Flüchtlingen und Unterstützern organisiert.