Biography
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Quick Facts
Intro | German entrepreneur and politician | |
Places | Germany | |
was | Businessperson Entrepreneur Politician | |
Work field | Business Politics | |
Gender |
| |
Birth | 16 October 1831, Merseburg, Saalekreis, Saxony-Anhalt, Germany | |
Death | 18 February 1915Kopice, Opole Voivodeship, Gmina Grodków, Brzeg County, Opole Voivodeship (aged 83 years) | |
Politics: | Free Conservative Party |
Biography
Graf Hans-Ulrich Schaffgotsch, genannt Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein, Freiherr zu Trachenberg (* 16. Oktober 1831 in Merseburg; † 18. Februar 1915 auf Schloss Koppitz, Provinz Schlesien) war ein deutscher Montanindustrieller und Parlamentarier in Oberschlesien.
Leben
Als Sohn des Breslauer Stadtkommandanten Emmanuel Schaffgotsch studierte Schaffgotsch an den drei Friedrich-Wilhelms-Universitäten in Berlin, Breslau und Bonn Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaft. 1852 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn. Anschließend durchlief er den üblichen Vorbereitungsdienst für die Rechtspflege und die innere Verwaltung des Königreichs Preußen.
Er heiratete 1858 Johanna Gryczik, die aus einer Bergarbeiterfamilie stammte. Sie war vom Unternehmer Karl Godulla adoptiert und 1848 zur Alleinerbin eingesetzt worden. Um Schaffgotsch heiraten zu können, wurde sie kurz vor der Hochzeit nobilitiert. Der Unternehmensbesitz fiel nach dem Antritt des Erbes nicht an ihren Mann, sondern wurde unter der Gräfin Schaffgotsch’schen Verwaltung als Eigentum Johannas weitergeführt.
Zum Unternehmen gehörten Anteile an 60 Kohlegruben und Galmeibergwerken (Zinkerzgruben). Auf dieser Basis schuf das Paar gemeinsam die größte Zinkproduktion in Deutschland und baute die Kohleförderung aus. Die Schaffgotsch-Werke gehörten um 1900 zu den vier größten Montanunternehmen in Schlesien. Im Jahr 1891 wurden immerhin fast fünftausend Arbeiter in den Betrieben und Gruben beschäftigt. Im Jahr 1904 wurde der Übergang zu einer Kapitalgesellschaft als „Gräflich Schaffgotsch’sche Werke GmbH“ vollzogen. Schaffgotsch verfügte 1912 über ein Vermögen von 79 Millionen Mark und ein jährliches Einkommen von 4 bis 5 Millionen Mark. Er gehörte damit zu einem der zehn reichsten preußischen Einwohner. Das Unternehmerpaar baute für die Arbeiter den Ort Godullahütte und ließ dort auch eine Kirche errichten.
Schaffgotsch war Landesältester und Mitglied der Freikonservativen Partei. Er gehörte dem Preußischen Abgeordnetenhaus von 1868 bis 1870 und dem Norddeutschen Reichstag und dem deutschen Reichstag von 1868 bis 1874 an. Im Reichstag vertrat er als Abgeordneter den Wahlkreis Regierungsbezirk Oppeln 5 (Beuthen).
Literatur
- Klemens Skibicki: Industrie im oberschlesischen Fürstentum Pless im 18. und 19. Jahrhundert. Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08036-8.
- Deutsche Biographische Enzyklopädie. Bd. 8, S. 750.
- Simon Donig: Sozialer Wandel und neue Hierarchien – die schlesischen Magnaten als Teil einer Adelsgeschichte des 19. Jahrhunderts. (Digitalisat)