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Hans Paulsen (* 20. Mai 1922 in Hamburg) ist ein deutscher Chemiker. Er war Professor für organische Chemie an der Universität Hamburg und befasst sich mit Chemie von Kohlenhydraten.
Nach Arbeits, Militär- und Kriegsdienst sowie einer schweren Erkrankung studierte Paulsen Chemie. Er schloss das Studium 1953 ab, wurde 1955 bei Kurt Heyns in Hamburg promoviert und habilitierte sich 1962 ebenda. Danach war er Privatdozent in Hamburg, wurde dort 1968 Universitätsprofessor und war in Hamburg von 1972 bis zur Emeritierung 1987 Inhaber des Lehrstuhls für Naturstoffchemie.
In der Kohlenhydrat-Chemie befasste er sich unter anderem mit katalytischer Oxidation von myo-Inosit und Konfigurations- und Konformations-Selektivitäten bei Platin-katalysierter Oxidation, Kohlenhydrate mit Stickstoff im Halbacetalring, Stickstoffhaltige Monosaccharide und Hydrazino- und Azido-Derivate. Weiter befasste er sich mit Acyl-Oxonium-Umlagerungen von Kohlenhydraten und speziell Umlagerung von -Glucose in -Idose und von Cyclopentanpentol. In jüngerer Zeit befasste er sich mit Synthesen komplexer Oligosaccharide und von biologisch aktiven Glykoproteinen. Er veröffentlichte über 470 wissenschaftliche Arbeiten.
1980 erhielt er die Emil-Fischer-Medaille, 1983 die Haworth Memorial Medal der Royal Society of Chemistry, 1985 den Claude S. Hudson Award der American Chemical Society, 1989 die Heyrovský-Medaille der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, 1992 die Paul-Karrer-Medaille, 1993 die Bijvoet-Medaille und 1996 den RIKEN Eminent Scientist Award. 1986 wurde er Mitglied der Jungius-Gesellschaft. Er war jahrelang einer der Hauptgutachter bei der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Literatur
- Hartmut Redlich, Joachim Thiem: Professor Hans Paulsen, Carbohydrate Research 174, x-xiv (1988)
- Hartmut Redlich: Uni HH: Hans Paulsen emeritiert, Berichte und Meinungen aus der Universität Hamburg 18 (5) 51-51 (1987)