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Biography
Ferdinand Riedinger (* 19. September 1844 in Schwanheim (Pfalz); † 29. März 1918 in Würzburg) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer in Würzburg.
Leben und Werk
Als Sohn eines Schneiders besuchte Riedinger das Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Zweibrücken. Nach dem Abitur studierte er Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er als freiwilliger Hilfsarzt teil. Nachdem er sich 1874 in Würzburg habilitiert hatte, unternahm er eine längere Studienreise nach England und Frankreich. 1883 eröffnete er in Würzburg eine chirurgische Privatklinik. 1884 berief ihn die Universität Würzburg als Extraordinarius und Chef der chirurgischen Poliklinik. Aus Liebe zur Stadt lehnte er Rufe auf auswärtige Ordinariate ab. Im Ersten Weltkrieg diente er der Bayerischen Armee als Konsultierender Chirurg der Reservelazarette des II. Königlich Bayerischen Armee-Korps. Außerdem fungierte er als Chefarzt des (freiwilligen) Vereinslazaretts Schillerschule in Würzburg. 1917 wurde er auf den Chirurgischen Lehrstuhl berufen. Zu seinen klinischen Arbeiten zählen Studien über künstliche Blutleere, Krankheiten und Verletzungen des Thorax und seines Inhalts, Verletzungen der Brust und Knochenbrüche. Zuletzt las er über Kriegschirurgie. Mit Commotio thoracis prägte er den heute gebräuchlichen Begriff Thoraxkontusion.
1867 wurde Riedinger Corpsstudent bei Franconia München. Als er nach Würzburg wechselte, wurde er wegen zu kurzer Aktivität ohne Band entlassen; 1872 erhielt er es zurück. Als Dank für seine Dienste als Paukarzt verlieh ihm Makaria Würzburg im Juli 1904 das Band. Für seine jahrzehntelange Treue erhielt er 1905 auch das Band der Rhenania Würzburg.
Bücher
- Studien über Grund und Einkeilung der Schenkelhalsbrüche, 1874 (gehörte zu den ersten wissenschaftlichen Fachbüchern)
- Verletzungen und chirurgische Krankheiten des Thorax und seines Inhaltes. Deutsche Chirurgie, Enke, Stuttgart 1888
Ehrungen
- Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870–71 (Deutsches Reich)
- Kgl. Bayer. Hofrat (1909)
- Generalarzt à la suite der Bayerischen Armee (1909)
- Eisernes Kreuz 2. Kl.
- Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina