Felix Kuen (* 22. März 1936 in Innsbruck; † 23. Jänner 1974 in Absam) war ein österreichischer Bergsteiger.
Leben
Felix Kuen wuchs in Oberperfuss auf und begann früh mit Klettertouren in den Kalkkögeln. Später gelangen ihm neben zahlreichen schweren Alpentouren auch einige Erstbegehungen und Wintererstbegehungen. Im Jahr 1970 wurde Kuen zu Herrligkoffers siebenter Nanga-Parbat-Expedition eingeladen, dabei gelang ihm zusammen mit Peter Scholz die zweite Besteigung der Rupalwand (Sigi-Löw-Gedächtnisexpedition zum Nanga Parbat).
Am 23. Jänner 1974 beging Felix Kuen in seiner Absamer Wohnung Suizid.
Alpinistische Leistungen (Auszug)
- Solstein, Nordwand erste Winterbegehung
- Hochfeiler, NO-Wand
- Griessferner, NO-Wand und N-Wand
- Hochferner, N-Wand
- Schüsselkar, Süd-Verschneidung
- Große Ochsenwand, NO-Kante
- Königsspitze, direkte N-Wand, 1961
- Matterhorn, Nordwand, 1961 (16. Begehung), gemeinsam mit Johann Rietzler
- Lyskamm, direkte N-Wand, 1961 (3. Begehung)
- Eiger, Nordwand, 1962
- Riepenwand, O-Kante, erste Winterbegehung 1963
- Speckkarspitze, gerade N-Wand, erste Winterbegehung 1963
- Grosse Zinne, Nordwand, Sachsenweg 1963
- Ortler, N-Wand 1963
- Petit Dru, Bonattipfeiler 1963
- Königsspitze, direkte N-Wand, erste Winterbegehung 1964
- Jirishhanca 6126 m (Anden, Peru), zweite Besteigung 1966
- Nanga Parbat 8125 m (Himalaya, Pakistan), Sigi Löw Gedächtnis-Expedition 1970, Kuen gelingt zusammen mit Peter Scholz die Besteigung des Hauptgipfels durch die Rupalwand (2. Begehung), Routenvariation im Ausstieg links um den Vorgipfel; Reinhold und Günther Messner hatten bei der ersten Begehung am Tag zuvor den Vorgipfel rechts passiert. Scholz und Kuen müssen im Abstieg auf ca. 8000 m eine Nacht biwakieren
- Mount Everest, 1972 Versuch an der Südwestwand, man erreicht eine Höhe von 8350 Metern
- Zuckerhut (Rio de Janeiro, Brasilien), 1972 Erstbesteigung der Nordwand.
Literatur
- Karl Ruef: Felix Kuen – auf den Gipfeln der Welt. Graz und Stuttgart, Stocker, 1972.
- Hans Saler: Zwischen Licht und Schatten. Die Messner-Tragödie am Nanga Parbat. A1 Verlag GmbH, München 2003, ISBN 3-927-74365-8.