Biography
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Quick Facts
Places | Germany | |
Gender |
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Birth | 23 June 1929, Hagen, Arnsberg Government Region, North Rhine-Westphalia, Germany | |
Death | 8 June 2004Ahrenshoop, Vorpommern-Rügen District, Mecklenburg-Vorpommern, Germany (aged 75 years) | |
Star sign | Cancer | |
Politics: | Social Democratic Party Of Germany |
Biography
Erwin Niermann (* 23. Juni 1929 in Hagen (Westfalen); † 8. Juni 2004 in Ahrenshoop) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Kommunalpolitiker der SPD.
Von 1972 bis 1991 war Erwin Niermann Stadtdirektor der Stadt Minden.
Biographie
Erwin Niermann war nach seiner Dissertation an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster seit 1961 promovierter Verwaltungsjurist. Im Jahr 1972 wurde der Sozialdemokrat Erwin Niermann vom Rat der Stadt Minden zum Stadtdirektor gewählt. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hatte Niermann zusammen mit Bürgermeister Hans-Jürgen Rathert (SPD) und dem Rat der Stadt Minden die Folgen der kommunalen Neugliederung zu bewältigen, die Bevölkerungszahl der Stadt Minden stieg durch die Eingliederung der ehemals selbständigen Gemeinden um etwa 30.000 Personen an. Während seiner Amtszeit wurde die viel diskutierte und teilweise auch kritisierte Stadtsanierung und Umgestaltung der Mindener Innenstadt fortgesetzt und abgeschlossen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörten der Bau der Gebäude für die Kaufhäuser Karstadt (heute Hertie) und C&A in der Bäckerstraße, der Bau der Obermarkt-Passage und später der Stadthalle, der Neubau der Stadtverwaltung am Kleinen Domhof, der Neubau des ZOB zwischen Lindenstraße und Klausenwall, sowie die nahezu vollständige Umgestaltung der Verkehrsführung in der Innenstadt. In den achtziger Jahren verwirklichte Niermann mit Hilfe der NRW-Städtebauförderung das Projekt „Bildungszentrum Weingarten“, aus einem ehemaligen Fabrikgebäude der Firma Strothmann entstand 1985 eine moderne Bildungseinrichtung für die Volkshochschule und die Mindener Stadtbibliothek. Zusammen mit der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Minden und Bürgermeister Heinz Röthemeier (SPD) führte die Stadtverwaltung unter Erwin Niermann in den achtziger Jahren gegen teilweise heftige Widerstände einen grundlegenden Umbau der Mindener Schullandschaft durch, unter anderem wurde die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule gegründet und das Caroline-von-Humboldt-Gymnasium mit dem Herder-Gymnasium verschmolzen. Nach dem Ablauf seiner letzten Amtsperiode schied Niermann am 31. Dezember 1991 aus der Mindener Stadtverwaltung aus. Von 1992 bis 1997 war er als Rechtsanwalt der Kanzlei Dr. Eick und Partner (u.a. Hamm, Dresden uvm.) in Dresden tätig. In den Jahren nach der Wiedervereinigung fungierte er als anwaltlicher Berater zahlreicher ostdeutscher Kommunen.
Im Jahr 1997 berief ihn die Gesellschafterversammlung der neu gegründeten Minden Marketing Gesellschaft zum Geschäftsführer, in diesem Amt verblieb Niermann bis zum Jahr 2000.
Erwin Niermann war verheiratet, sein Sohn Ralf Niermann (SPD) wurde am 27. Mai 2007 zum Landrat des Kreises Minden-Lübbecke gewählt.
Trivia
Während der Zeit der Stadtsanierung in Minden hat sich der manchmal unkonventionelle, aber in der Öffentlichkeit angesehene Erwin Niermann den Spitznamen „Saniermann“ erworben.
Schriften
- Die Errichtung selbständiger Bundesoberbehörden und ihr Verhältnis zu Landesbehörden nach Art. 87 Abs. 3 Satz 1 des Grundgesetzes. Dissertation an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms Universität Münster. Kramer Verlag, 1961
- mit H. Nordsiek: Minden. Zeugen und Zeugnisse seiner städtebaulichen Entwicklung. Herausgegeben von der Stadt Minden, 1978.
- Die Stadt Minden. Zentrum mit vielfältigen Funktionen. In: Ostwestfälische Wirtschaft 42 (1987) 4. S. 11-12.
- mit anderen 1993: Leitfaden für freiwillige Gemeindezusammenarbeit. Gemeindezusammenschlüsse im Freistaat Sachsen. Eine Handreichung für Städte und Gemeinden. In: Sächsischer Städte- und Gemeindetag. Dresden, 1993.