Biography
Lists
Also Viewed
Quick Facts
Intro | Deutscher Kulturhistoriker, Kultursoziologe, Autor und Kurator | |
Places | Germany | |
Gender |
| |
Birth | 20 November 1952, Lutherstadt Wittenberg | |
Age | 72 years |
Biography
Bernd Lindner (* 20. November 1952 in Lutherstadt Wittenberg) ist ein deutscher Kulturhistoriker, Kultursoziologe, Autor und Kurator.
Leben und Wirken
Bernd Lindner studierte von 1974 bis 1978 Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft und Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend war er von 1978 bis 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Jugendforschung Leipzig in der Kultur- und Medienforschung tätig.
Lindner wurde 1985 zum Dr. phil. an der Humboldt-Universität promoviert mit einer Arbeit über Leseverhalten Jugendlicher in der DDR (veröffentlicht 1989). Von 1990 bis 1992 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Jugendinstitut München/Außenstelle Leipzig, von 1992 bis 1994 Habilitations-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1995 wurde Bernd Lindner an der Universität Karlsruhe habilitiert mit einer Arbeit über die Rezeption bildender Kunst im Osten Deutschlands von 1945 bis 1995 (veröffentlicht 1998). Im Jahr 2001 verlieh die Universität Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie) Lindner die außerplanmäßige Professur für Kultur- und Jugendsoziologie.
Von 1994 bis Ende 2015 war Bernd Lindner wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, das zur Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gehört. Dort war er als Kurator zeit- und kulturgeschichtlicher Ausstellungen tätig und zugleich für die Sammlungsbereiche Fotografie, bildende Kunst und Gebrauchsgrafik zuständig.
Bernd Lindner ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Sachbücher mit den Schwerpunkten Kultur-Geschichte, DDR-Geschichte sowie Kunst- und Jugendsoziologie. Schwerpunkte seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit sind Jugendgenerationen, Geschichte der Friedlichen Revolution 1989/90 in der DDR, politische Kultur der Straße, Populär- und Alltagskultur (mit den Schwerpunkten Rockmusik und Comic) sowie Fotografie und Kunstrezeption.
Lindner lebt und arbeitet in Leipzig.
Veröffentlichungen
als Autor
- Die drei Leben des Zeichners JoHANNES HEGENbarth. (Mitarbeit Irene Kahlau und Rainer Kruppa). Tessloff Verlag, Nürnberg 2015, ISBN 978-3-7302-2015-3.
- Die demokratische Revolution in der DDR 1989/90. 5., aktualisierte Auflage. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2010, ISBN 978-3-8389-7033-2.
- DDR Rock & Pop. 2. Auflage. Komet Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-89836-715-8.
- Die Generation der Unberatenen. Zur Generationenfolge in der DDR und ihren strukturellen Konsequenzen für die Nachwendezeit. In: Annegret Schüle, Thomas Ahbe, Rainer Gries (Hrsg.): Die DDR aus generationengeschichtlicher Perspektive. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2006, ISBN 3-937209-60-3.
- “Bau auf, Freie Deutsche Jugend” - und was dann? Kriterien für ein Modell der Jugendgenerationen der DDR. In: Jürgen Reulecke (Hrsg.): Generationalität und Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2003, ISBN 3-486-56747-0.
- Zum Herbst ´89. Demokratische Bewegung in der DDR. Forum Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-86151-062-6.
- Verstellter, offener Blick. Eine Rezeptionsgeschichte bildender Kunst im Osten Deutschlands 1945–1995. Böhlau Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 1998, ISBN 3-412-06198-0.
- RÜCKBLENDE. Museumsbesucher und Besucherforschung in der DDR. (= Karlsruher Schriften zur Besucherforschung. Heft 2). Karlsruhe 1991. ISSN 0939-8031
- Gegenwartsliteratur und junge Leser - eine literatursoziologische Studie. (= Schriftenreihe zur Kinderliteratur. Heft 23). Berlin (Ost) 1989.
als Ko-Autor
- mit Günter Starke (Fotografie): Offene Türen. Wohnen und Leben in der Dresdner Neustadt 1982 bis 1996. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2016, ISBN 978-3-95462-732-5.
- mit PM Hoffmann (Zeichner): Herbst der Entscheidung. Eine Geschichte aus der Friedlichen Revolution 1989. Graphic novel. 2., durchgesehene Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86153-775-5.
- mit Mark M. Westhusen: Von Müllstation zu Größenwahn. Punk in der Halleschen Provinz. (= Mitteldeutsche Kulturhistorische Hefte. Nr. 11). Halle 2007, ISBN 978-3-939468-21-9.
- mit Eckhart Gillen: Klopfzeichen. Kunst und Kultur der 80er Jahre in Deutschland. Faber & Faber, Leipzig 2002, ISBN 3-932545-47-8.
- mit Ralph Grüneberger: Demonteure. Biographien des Leipziger Herbst. Aisthesis Verlag, Bielefeld 1992, ISBN 3-925670-69-6.
- mit Imbke Behnken und Jürgen Zinnecker u. a.: SCHÜLERSTUDIE ´90. Jugendliche im Prozeß der Vereinigung. Juventa, Weinheim/ München 1991, ISBN 3-7799-0189-7.
- mit Helmut Göhler und Dietrich Löffler: Buch - Lektüre - Leser. Erkundungen zum Lesen. Aufbau-Verlag, Berlin/ Weimar 1989, ISBN 3-351-01481-3.
Ausstellungen (Auswahl)
- Dig, Dag, Digedag. DDR-Comic „Mosaik“ vom 17. Februar bis 28. Mai 2012 im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, vom 11. April bis 3. August 2014 im Museum in der Kulturbrauerei in Berlin und vom 27. September 2014 bis 1. März 2015 im Verkehrsmuseum Dresden; Mitarbeit.
- Mit 17 … Jung sein in Deutschland. Leipzig und Bonn 2011 bis 2012.
- Auf den Spuren der Digedags. Erste Erkundungen. Leipzig 17. März bis 16. Mai 2010; Mitarbeit.
- Bilder zur Friedlichen Revolution. Malerei - Grafik – Plastik. Leipzig 2009.
- Versuch dich zu erinnern - Marius Müller-Westernhagen. Leipzig 2006.
- Rock! Jugend und Musik in Deutschland. Leipzig, Bonn, Berlin 2005 bis 2007 (mit Begleitband: ISBN 978-3-86153-387-0).
- Mauersprünge (Teilausstellung des Ausstellungsprojekts Klopfzeichen. Kunst und Kultur der 80er Jahre in Deutschland). Leipzig, Essen, Berlin 2002 bis 2003 (mit Begleitband).
- Foto-Anschlag. Vier Generationen ostdeutscher Fotografen. Leipzig und Bonn 2001 bis 2002 (mit Begleitband, ISBN 3-363-00758-2).
- Zum Herbst ´89. Demokratische Bewegung in der DDR. Leipzig, Bonn, Bremen 1994 bis 1996 (mit Begleitband).
Auszeichnung
- Grimme Online Award 2010 als wissenschaftlicher Berater und Textautor für die Internetseite „Das Wunder von Leipzig“ von Arte und MDR