Arnold Lequis

German officer
The basics

Quick Facts

IntroGerman officer
PlacesGermany
wasMilitary officer Soldier Officer
Work fieldMilitary
Gender
Male
Birth2 February 1861, Dillenburg, Lahn-Dill-Kreis, Giessen Government Region, Hesse
Death16 February 1949Wiesbaden, Darmstadt Government Region, Hesse, Germany (aged 88 years)
The details

Biography

Arnold Lequis (* 2. Februar 1861 in Dillenburg; † 16. Februar 1949 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie.

Ausbildung und militärische Laufbahn

Arnold Lequis besuchte das Gymnasium in Osnabrück und Köln und die Polytechnische Hochschule in Aachen. 1880 trat er als Fahnenjunker in das Pionier-Bataillon Nr. 8 ein, wurde 1881 Fähnrich und Sekondeleutnant. Bis 1896 stieg er zum Hauptmann im Generalstab auf. 1898 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert, 1902 als Militärlehrer an die Kriegsakademie.

Tätigkeit in den Deutschen Kolonien

Palais des Gouvernements in Metz

1900 nahm Lequis als Kompaniechef im Ostasiatischen Pionier-Bataillon an der China-Expedition teil. 1904 war er im Generalstab des Etappen-Kommandos in der Deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika während des Aufstandes der Herero. Nach vorübergehender Tätigkeit im Generalstab des Gouvernements Metz schied er aus der Preußischen Armee aus und wurde mit dem 11. Januar 1908 im Kommando der Schutztruppe im Reichskolonialamt angestellt. 1909 wurde er mit der Vertretung des Kommandeurs der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamerun, Major Puder, beauftragt. Seine Aufgabe bestand auch darin, sich über die zerrütteten Verhältnisse des Offizierkorps der Schutztruppe zu orientieren. Er unternahm eine ausgedehnte Inspektionsreise in den Westen Kameruns und in das Waldland im Hinterland der Kribiküste. Im Mai 1909 zum Oberstleutnant befördert, sorgte er für einen Eklat, als er ohne Absprache von seinem Kommando zurücktrat und sich weigerte, unter dem rangniedrigeren stellvertretenden Gouverneur Regierungsrat Hansen zu dienen. Lequis trat wieder in die Preußische Armee zurück, ohne dass die Affäre nachteilige Folgen für ihn hatte.

Erster Weltkrieg und Bürgerkrieg

1910 wurde Lequis Chef des Generalstabs des Gouvernements Thorn, 1912 zum Oberst befördert und 1913 Kommandeur der Pioniere des I. Armee-Korps. Im Ersten Weltkrieg war er anfangs Chef des Generalstabs des Gouvernements von Posen, ab Oktober 1914 dann Oberquartiermeister der 2. Armee. Im Dezember 1914 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Mai 1916 wurde er zum Kommandeur der 104. Infanterie-Brigade ernannt und im November des gleichen Jahres übernahm er die 12. Division. 1917 wurde er mit dem Orden Pour le Mérite und, nach der erfolgreichen Teilnahme an der 12. Isonzoschlacht mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite ausgezeichnet. Im März 1918 nahm er mit seiner Division an der deutschen Frühjahrsoffensive teil und wurde im Juli zum Generalleutnant befördert. Zuletzt war er Gouverneur von Metz und kehrte von dort nach Abschluss des Waffenstillstandes nach Berlin zurück.

Während der Novemberrevolution erhielt Lequis den Befehl über ein nach ihm benannten Generalkommandos, mit dem er noch vor Beginn des Reichsrätekongresses die Ordnung in Berlin im Sinne der OHL wiederherstellen sollte. Die von Lequis und seinem Stabschef Major Harbou ausgearbeiteten Pläne zum Einmarsch der Fronttruppen, darunter viele Garderegimenter, in Berlin wurden jedoch nicht wie geplant ausgeführt bzw. scheiterten daran, dass die meisten Soldaten nach Hause strebten. Beim Einmarsch in Steglitz wurde Lequis von der Regierung Ebert stellvertretend für seine Offiziere und Mannschaften auf die Republik vereidigt und fungierte zeitweilig als Militärgouverneur von Berlin.

Bedeutung erlangte Lequis bei der Niederschlagung der kommunistischen Unruhen in Berlin zu Weihnachten 1918. Als Einheiten der im Berliner Stadtschloss einquartierten Volksmarinedivision versuchten, bei der Soldauszahlung die Regierung zu erpressen, wurde Lequis mit der Garde-Kavallerie-Schützen-Division mit der Sicherung des Regierungsviertels betraut. Nachdem er nach Beilegung der Krise ein unbedachtes Zeitungsinterview gegeben hatte, wurde er durch General Freiherr von Lüttwitz abgelöst und zu den Offizieren von der Armee versetzt. Am 23. Juni 1919 wurde er als Führer der Reichswehr-Brigade 8 in Oberschlesien in die Vorläufige Reichswehr übernommen und mit der Leitung des Grenzschutzes betraut. Nach dem Kapp-Putsch schied Lequis am 18. September 1920 aus dem Militärdienst. Drei Monate später wurde ihm noch der Charakter als General der Infanterie verliehen.

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 2: H–O. Biblio Verlag. Bissendorf 2003. ISBN 3-7648-2516-2. S. 328–330.
  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens «pour le mérite» im Weltkrieg. Band 1: A–L. Verlag Bernard & Graefe. Berlin 1935. S. 660–663.

Quellen

  • Nachlass im Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg N 38
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