Biography
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Birth | Bern | |
Death | Bern |
Biography
Anna Seiler (erstmals erwähnt 1348 in Bern; † vor dem 14. August 1360 ebenda) war Bernburgerin und gilt als Stifterin des Inselspitals.
Leben und Wirken
Erstmals erwähnt um 1348, ist Anna Seiler als Tochter des Berner Ratsherrn Peter Ab Berg und Witwe Heinrich Seilers, Spitalmeister zum Niedern Spital in Bern, mit den Nöten und Bedürfnissen der Kranken des spätmittelalterlichen Berns vertraut. Wenige Jahre nach der ersten Pestepidemie in Bern bestätigt Seiler mit ihrem Testament vom 29. November 1354 die Stiftung eines Spitals für dreizehn bedürftige bettlägerige Personen. Für die damalige Zeit innovativ ist die Bestimmung im Testament, wonach ein Pflegling entlassen werden soll, sobald er wieder so zu Kräften kommt, dass er der Spitalpflege nicht mehr bedarf. Denn im europäischen Mittelalter diente ein “Krankenhaus” meist auch als Armenhaus oder Unterkunft für Pilger.
Der Name Insel geht zurück auf einen Umzug des “Seilerinnen-Spitals” in das ehemalige Dominikanerinnen-Kloster “St. Michales Insel”. Im Jahr 1724 wurde ein Neubau in Betrieb genommen, der an der Stelle des heutigen Ostflügels des Bundeshauses stand. Nach der Verlegung auf die Kreuzmatte 1881–84 wurde im Jubiläumsjahr 1954 eines der Spitalgebäude auf den Namen Anna-Seiler-Haus getauft.
Seit dem 19. Jahrhundert wird auch der Temperantia-Brunnen in der Marktgasse Anna-Seiler-Brunnen genannt.
Literatur
- R.C. Schwinges: Berns mutige Zeit, Bern 2003.
- Kathrin Utz Tremp: Seiler, Anna. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Urs Boschung: Ein ewiges Spital. Die Insel zwischen 1354 und 1954. In: 650 Jahre Inselspital, Bern 2004.
- Hermann Rennefahrt, Erich Hintzsche: 1354–1954. Sechshundert Jahre Inselspital, Bern 1954.