Biography
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Quick Facts
Intro | German librarian and specialist in literature | |
Places | Germany | |
was | Librarian Specialist in literature | |
Work field | Literature | |
Gender |
| |
Birth | 23 July 1887, Waldheim, Mittelsachsen, Saxony, Germany | |
Death | 19 July 1975Detmold, Lippe, Detmold Government Region, North Rhine-Westphalia (aged 88 years) |
Biography
Alfred Bergmann (* 23. Juli 1887 in Waldheim/Sachsen; † 19. Juli 1975 in Detmold) war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Bibliothekar, der vor allem als Grabbe-Forscher und -Sammler bekannt geworden ist.
Leben
Alfred Bergmann stammte aus wohlhabenden Verhältnissen, sein Vater Heinrich Richard Bergmann war Fabrikbesitzer und Kommerzienrat. 1898 trat er ins Annen-Realgymnasium Dresden ein, das er 1906 abschloss. Er studierte in Freiburg, München, Berlin und Leipzig Germanistik, Englisch und Geschichte. Im Ersten Weltkrieg diente er als Leutnant der Reserve, wurde jedoch schon 1915 als nicht felddienstfähig erklärt und 1917 aus der Armee verabschiedet. Nach dem Verlust seines Vermögens in der Inflation war er zunächst Rohrträger in einem Braunkohlewerk, bevor er in der Dresdner Bank ein Volontariat begann und von Privatpersonen wie z. B. dem Verleger Anton Kippenberg als Bibliothekar angestellt wurde. Von 1928 bis 1937 war er Bibliothekar am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar. 1929 promovierte er in Leipzig mit einer Dissertation über „Die Glaubwürdigkeit der Zeugnisse für den Lebensgang und Charakter Christian Dietrich Grabbes“. Grabbe blieb bis zu Bergmanns Lebensende sein Forschungsschwerpunkt.
1938 erhielt Bergmann in der Detmolder Landesbibliothek eine Bibliothekarsstelle und wurde zugleich Leiter des von ihm geschaffenen Grabbe-Archivs. 1941 wurde er Mitglied in der Reichsschrifttumskammer, ob er jedoch auch Mitglied der NSDAP war, bleibt zweifelhaft. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er von der britischen Besatzung zum Kommissarischen Leiter der Lippischen Landesbibliothek ernannt. Von 1948 bis 1952 war Bergmann Vorsitzender der Grabbe-Gesellschaft. 1953 beauftragte ihn die Göttinger Akademie der Wissenschaften mit der Erarbeitung der historisch-kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Grabbes, die er durch den Aufbau der Sammlung fast fünfzig Jahre lang vorbereitet hatte und bis 1973 im Alleingang fertigstellte. Im gleichen Jahr veröffentlichte er zum Abschluss seiner jahrzehntelangen wissenschaftlichen Arbeit auch seine Grabbe-Bibliographie. 1963 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. Er erhielt 1968 den Titel Professor und starb 1975 in Detmold.
In seiner Würdigung Bergmanns bezeichnet Gerd Simon diesen als „in vieler Hinsicht das Gegenteil von Rudolf Kummer“, den er als „Drahtzieher der Bibliotheks-, Publikations- und Dokumentationspolitik im 3. Reich“ beschreibt.
Werke
- Alfred Bergmann: Meine Grabbe-Sammlung. Erinnerungen und Bekenntnisse. Schnelle, Detmold 1942.
Literatur
- Ernst Fleischhack: Alfred-Bergmann-Bibliographie 1907-1967. Herausgegeben von der Lippischen Landesbibliothek und der Grabbe-Gesellschaft, bearbeitet von Ernst Fleischhack. Detmold 1967.
- Karl-Alexander Hellfaier: Alfred Bergmann und das Grabbe-Archiv der Lippischen Landesbibliothek. In: Heimatland Lippe 70 (1977), S. 40-46.
- Karl-Alexander Hellfaier: Alfred Bergmann – Grabbe-Sammler und Grabbe-Forscher. In: Grabbe-Jahrbuch 5 (1986), S. 59-72.
- Wolfgang Rasch: Grabbe, Gutzkow und Journale. Aus dem Briefwechsel Alfred Bergmanns mit Heinrich Hubert Houben. In: Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde. N.F., Bd. XXII, Wiesbaden, 2009, S. 187-224.
- Burkhard Stenzel: "Niemand kann zween Herren dienen". Zur Goethe- und Grabbeforschung Alfred Bergmanns in Weimar (1928-1937). Mit einem unveröffentl. Brief von Stefan Zweig. In: Grabbe-Jahrbuch 2011/12. 30./31. Jg. Bielefeld, Aisthesis-Verl., 2012, S. 213-255.