Alexandra Rojkov

Alexandra Rojkov (* 1988 in Leningrad) ist eine deutsche Journalistin.

Werdegang

Rojkov kam im Frühjahr 1992 im Rahmen der Aufnahme eines Kontingents russischer Juden zum Schutz vor Diskriminierung in der Sowjetunion gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Zwillingsbruder nach Deutschland. Nach einem Jahr in einem Flüchtlingsheim bei Ludwigsburg wuchs sie in Benningen am Neckar auf. Im Anschluss an ihr Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium Ludwigsburg begann Rojkov zunächst ein Studium der BWL und Arabistik, wovon sie rund ein Jahr an der Universität Kairo verbrachte. 2010 brach sie ihr Studium ab und absolvierte stattdessen die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. 2012 verbrachte sie mit einem Trialog-Stipendium der BMW Stiftung Herbert Quandt vier Monate in Jerusalem und zwei Monate in Tel Aviv. Für die Deutsche Presse-Agentur arbeitete sie als Nahost-Korrespondentin. 2014 erhielt Rojkov ein Seminyak-Stipendium von reporter-forum.de, Claus Kleber, Dirk Kurbjuweit und Beate Lakotta, das sie für die Reportage „Die Mütter des Menschenhandels“ über Prostitution und Menschenhandel nutzte. Auch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit vergab 2014 ein Recherchestipendium an Alexandra Rojkov. Gefördert durch die Michael-Jürgen-Leisler-Kiep-Stiftung absolvierte Rojkov 2015 ein USA-Stipendium. Von Herbst 2015 an arbeitete Rojkov als freie Journalistin unter anderem für F.A.Z., NZZ, ZEIT ONLINE, SZ-Magazin und die taz. Seit Juni 2019 ist sie Redakteurin im Auslandsressort des Spiegel.

2014 zählte das Medium Magazin Rojkov zu den „Top-30 bis 30“ der deutschen Journalisten. 2015 wurde Rojkov für ihre Reportage „Hol' mich hier raus!“ für den Axel-Springer-Preis nominiert. 2016 wählte das Forbes Magazine Rojkov zu den 30 besten europäischen Journalisten unter 30 Jahren. Rojkovs Reportage „Glaubst du, dass du mir helfen kannst?“ wurde 2016 in die Short-List des Egon-Erwin-Kisch-Preises aufgenommen. 2019 wurde Rojkov von Aktion Deutschland Hilft für ihre drei Reportagen aus Niger „Wenn die Ärmsten Flüchtlingen helfen“, „Die Frau, die flüchten darf“ und „Das Land der Krisenkinder“ für den Journalistenpreis Humanitäre Hilfe nominiert. Bei den Nominierten des Nannen Preises 2019 war Rojkovs Name gleich zweimal zu finden: Mit der Reportage „Schicksalswahl“ in der Kategorie „Dokumentation“ sowie in der Kategorie „Investigation“ gemeinsam mit Journalisten von Correctiv, Die Zeit, Republik und Addendum für die Recherchen zu den CumEx-Files.

Auszeichnungen

• Für die Recherchen zur Ibiza-Affäre im Team des Spiegel und der Süddeutschen Zeitung:
  • Deutscher Reporterpreis (2019) in der Kategorie „Investigation“
• Für die Reportage „Die Heimkehr“ über das Flüchtlingsheim, in dem Rojkov als Vierjährige ihre erste Zeit in Deutschland verbrachte:
  • Peter-Boenisch-Gedächtnispreis 2019 des Petersburger Dialogs.
• Für „Chris' Reise zu den Sternen“, veröffentlicht im Hochschulanzeiger und in NZZ Campus
  • BIGSAS Journalistenpreis 2015
• Für „Glaubst du, dass du mir helfen kannst?“
  • CNN Journalist Award 2015
  • Konrad-Duden-Journalistenpreis 2016 (2. Preis)
• Für „Der alte Mann, der Berg und ich“ in CORD
  • Bergwelten-Jungjournalist 2017