Biography
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Quick Facts
Intro | German veterinarian | ||||
Places | Germany | ||||
was | Physician Veterinarian Professor Educator | ||||
Work field | Academia Healthcare | ||||
Gender |
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Birth | 9 October 1892, Dresden, Germany | ||||
Death | 6 March 1959 (aged 66 years) | ||||
Star sign | Libra | ||||
Awards |
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Biography
Friedrich Albert Demnitz (* 9. Oktober 1892 in Dresden; † 4. März 1959 in Marburg-Ockershausen) war ein deutscher Tierarzt und ab 1928 leitender Angestellter der Behringwerke in Marburg.
Leben
Demnitz studierte ab 1912 Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule Dresden und wurde 1919 an der Universität Leipzig zum Dr. med. vet. promoviert. Anschließend war er am Tierphysiologischen Institut der Tierärztlichen Hochschule Dresden und an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin tätig. Schließlich kam er zu den Behringwerken in Marburg und wurde dort 1923 Leiter der Veterinärmedizinischen Abteilung. Ein Forschungsaufenthalt führte ihn 1926/27 an das Instituto Biológico in Santiago de Chile. Nach seiner Rückkehr wurde er 1928 Leiter der Produktionsabteilung der Behring-Werke Marburg, später Betriebsführer des Werkes im Verbund der I.G. Farben und schließlich Direktor.
Im Winter 1940/41 hielt sich Demnitz für einige Zeit in Warschau auf und arbeitete zusammen mit Robert Kudicke an einem neuen Mischimpfstoff gegen die Ruhr. Spätestens ab November 1940 wurden diese neuen zweifachen Impfstoffe im Rahmen von Verträglichkeitsversuchen auch an Menschen getestet. Unter seiner Leitung beteiligten sich die Behringwerke als Teil der I.G. Farbenindustrie ab 1942 in Zusammenarbeit mit dem Hygiene-Institut der Waffen-SS an Fleckfieberversuchen an Häftlingen im KZ Buchenwald.
Von 1940 bis 1945 ging er einem Lehrauftrag für Tierseuchentherapie am Tierseuchen-Institut der Universität Gießen nach. 1950 wurde er zum Honorarprofessor für Tierseuchentherapie an der Justus Liebig-Hochschule in Gießen ernannt. 1957 trat er in den Ruhestand.
Ehrungen
- 1953: Verdienstkreuz (Steckkreuz) der Bundesrepublik Deutschland
- 1998: Umbenennung des Rotdornwegs in Marburg in Albert-Demnitz-Weg. Nachdem die Beteiligung der Behringwerke an tödlichen Versuchsreihen im KZ Buchenwald bekannt worden war, wurde der Weg noch 1998 wieder in Rotdornweg umbenannt.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.