Biography
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Intro | Deutsche Frau, aufgrund des Vorwurfs der Hexerei verbrannt | |
Places | Germany | |
Gender |
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Death | 18 March 1583Hamburg, Germany |
Biography
Abelke Bleken († 18. März 1583 in Hamburg) war eine deutsche Frau, die aufgrund des Vorwurfs der Hexerei verbrannt wurde.
Hamburger Stadtrecht von 1605
Die Zauberer und Zauberinnen, die mit verbotenen Mitteln dem Menschen oder dem Vieh an Leib und Seele Schaden zufügen, oder auch, die aus bösem Vorsatz von Gott und seinem heiligen Wort vergessentlich abtreten, und mit dem bösen Feinde sonderbare hochärgerliche Verbündnisse machen, werden, nach Gelegenheit ihrer beweislichen Verwirkung, mit Feuer oder mit dem Schwert am Leben gestraft, heißt es im Hamburger Stadtrecht von 1605.
Gerichtsverhandlung und Hinrichtung
Abelke Bleken musste vor Gericht aufgrund mehrerer, gegen sie gerichteter Vorwürfe aussagen und legte unter Folter ein Geständnis ab. Sie ist die einzige Frau in Hamburg, deren vor Gericht vorgebrachten Erwiderungen, die sogenannte Urgicht, dokumentiert sind. Der Ablauf des Prozesses und die Anklagepunkte zeigen, dass derartige Urteile gegen angeklagte Frauen oftmals aufgrund ähnlicher vorheriger Konflikte erfolgten. Zumeist ging es dabei um Vorfälle im Bereich von Tätigkeiten, bei denen Frauen Mensch und Tier versorgten.
Abelke Bleken hatte ein Gut besessen, das sie an den Hamburger Ratsherrn Johann Huge verkaufte. Sie stand in Kontakt mit dem Vogt Dirick Kleater aus Ochsenwerder, der einen ihrer Kessel pfändete. Bleken bat die Vögtin um Rückgabe des Pfandguts, was diese jedoch verweigerte. Nachdem auf dem Landsitz Johann Huges Vieh gestorben und in der Familie Kleaters Personen erkrankten und ein Familienmitglied gestorben war, warf man Abelke Bleken vor, hierfür verantwortlich zu sein. Sie habe sich aufgrund persönlicher Not rächen wollen und daher Schadenszauberei begangen, so die Anklage.
Abelke Bleken starb als verurteilte Hexe am 18. März 1583 den Tod durch das Feuer.
Gedenken
Am 7. Juni 2015 weihte der Verein Garten der Frauen im Beisein der Zweiten Bürgermeisterin von Hamburg, Frau Katharina Fegebank, einen Erinnerungsstein auf dem Ohlsdorfer Friedhof für alle jene Frauen ein, die in Hamburg Opfer der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung wurden.
Seit 2015 ist in Ochsenwerder der Abelke-Bleken-Ring nach ihr benannt.
Siehe auch
- Hexenverfolgung in Hamburg
- Katharina Hanen
- Mette Harden
- Margareth Uhler
Literatur
- Roswitha Rogge: Bleken, Abelke. In: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Band 1. Christians, Hamburg 2001, ISBN 3-7672-1364-8, S. 48.
- Rita Bake: Verschiedene Welten I, 45 historische Stationen durch das Kontorhausviertel. 20. Station Fronerei. Hexenverbrennungen. Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg 2010. Freie und Hansestadt Hamburg. Behörde für Schule und Berufsbildung. Amt für Weiterbildung. Alsterdruck, 3. aktualisierte Auflage 2010, S. 51. ISBN 978-3-929728-27-9